Anschläge geplant
Fünf Terror-Verdächtige sind wieder auf freiem Fuß
Ein 17-Jähriger plante einen Anschlag am Wiener Hauptbahnhof, vier weitere Verdächtige nahmen den Stephansdom ins Visier. Alle fünf sind frei.
Sie sollen Terror-Anschläge in Wien geplant haben und sind dennoch wieder auf freiem Fuß: Ein 17-Jähriger wollte im vergangenen September mit einem Messer im Namen des IS, wahllos auf "Ungläubige" am Hauptbahnhof einstechen. Im letzten Moment entschied er sich anders.
Wie "Heute" berichtete, wurde er am 11. April wegen Mitgliedschaft bei einer terroristischen Vereinigung zu zwei Jahren teilbedingt (davon acht Monate Gefängnis) verurteilt. Da er allerdings schon sieben Monate in U-Haft abgesessen hatte, verblieb nur noch ein Monat. Und dieses endete am 10. Mai, wie die "Krone" berichtet.
Der Prozess gegen den Terror-Teenager:
Teenager muss Deradikalisierungsprogramm machen
Der Jugendliche wohnt demnach derzeit in einer Wohngemeinschaft, erhält Einzeltherapie und muss an einem Deradikalisierungsprogramm und Anti-Gewalt-Training teilnehmen. "Ich bin zuversichtlich, dass man ihn von den ideologischen Verwirrungen befreien kann", meinte sein Anwalt Rudolf Mayer zur "Krone".
Ebenfalls enthaftet wurden jene vier Verdächtigen, die vor Weihnachten 2023 einen Anschlag auf den Stephansdom geplant haben sollen. Da "kein dringender Tatverdacht mehr gegeben war", stellte die Staatsanwaltschaft Wien nun einen Enthaftungsantrag für die mutmaßlichen ISPK-Anhänger (Islamischer Staat - Provinz Khorasan).
Vier Verdächtige in Schubhaft
Die Staatsanwaltschaft folgte damit dem Antrag von Rechtsanwalt Andreas Schweitzer, der das türkisch-tadschikische Ehepaar vertritt. Ermittlungen deuteten darauf hin, dass das Paar in Niederösterreich Waffen und Terrormaterial versteckt hatte. Entsprechende Grabungen brachten aber kein Ergebnis, der Tatverdacht war somit nicht gegeben.
Das Ehepaar, ein Mann aus der russischen Republik Dagestan und ein Deutscher wurden am Donnerstag dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) übergeben. Das Quartett sitzt nun in Schubhaft. "Das Verfahren ist aber weiterhin anhängig", so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien zur "Krone".