Ermittler in Alarmbereitschaft

Mysteriöse Taschenübergabe! Terrorverdacht in Simmering

Dunkle Gestalten sollen in Wien-Simmering schwere Taschen abgestellt und abgeholt haben – besteht ein Zusammenhang mit vereitelten Wien-Attentaten?

Christian Tomsits
Mysteriöse Taschenübergabe! Terrorverdacht in Simmering
Der verdächtige Tadschike (30) reiste aus Deutschland nach Wien, um den Stephansdom auszukundschaften.
zVg, HEUTE

Brisante Beobachtung in Wien-Simmering: Am 18. April um 22:36 Uhr soll ein Unbekannter dabei observiert und fotografiert worden sein, wie er bei einem Stromkasten aus einem Paket zwei schwere Sporttaschen kramte und mitten auf der Straße abstellte.

Das berichtet nun der "Kurier". Zwei Minuten später soll eine weitere Person die Taschen abgeholt haben, die dunkle Gestalt verschwand in der Dunkelheit. Der Stromkasten soll als sogenannter "toter Briefkasten" fungiert haben. Beim Verfahren, das Terroristen in der Türkei bereits angewandt haben sollen, wählt man einen abgelegenen Ort für einen verborgenen Warenaustausch – Zeit und Koordinaten kennen nur Eingeweihte.

Doch unseren Ermittlern gelang es nun offenbar, die genaue Ortsangabe am Handy eines Verdächtigen zu entschlüsseln und so observierten Beamte just in dem Moment die Straße. Die brisanten Beobachtungen des Staatsschutzes bringen jetzt neuen Wind in die Terror-Ermittlungen rund um die mutmaßlichen Mitglieder einer ISKP-Zelle aus Tadschikistan, die aktuell in Wien in U-Haft sitzen. Ein Zusammenhang soll bestehen.

Einem Paar (28, 26) und einem aus Deutschland ausgelieferten 30-Jährigen wird vorgeworfen, im Dezember geheime Pläne geschmiedet haben, um mit Waffengewalt die Weihnachtsmesse im Wiener Stephansdom zu stürmen und ein Massaker anzurichten – wir berichteten.

Kurz vor der angeblich geplanten Ausführung des Anschlags wurden die Verdächtigen bei einer Razzia an in Wien-Ottakring und in Deutschland festgenommen.

Im Wienerwald wurde ein Bombenversteck oder Waffenlager vermutet. Grabungen, über die –"Heute" erstmals und exklusiv berichtet hatte, brachten keinen Treffer. Nun wurde nochmals in Sieghartskirchen und auch in der Hinterbrühl (NÖ) ein möglicher Aufbewahrungsort ausgemacht. Doch die Suche verlief ebenso im Sand.

Auch daher hat Anwalt Andreas Schweitzer offenbar die Enthaftung des verdächtigen Paares beantragt – ein beherzter Schritt. Am Mittwoch soll der mutmaßliche Kopf der Terror-Zelle übrigens einvernommen werden – Ermittler versprechen sich neue Erkenntnisse zu den Vorwürfen. Aber auch der 30-Jährige leugnete bisher jede Terror-Absicht. Die Unschuldsvermutung gilt.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • In Wien-Simmering wurden verdächtige Taschen von dunklen Gestalten abgestellt und abgeholt, was die Ermittler in Alarmbereitschaft versetzt
    • Die Beobachtungen des Staatsschutzes bringen neuen Wind in die Ermittlungen rund um mehrere Terrorverdächtige aus Tadschikistan, die aktuell in Wien in U-Haft sitzen
    • Es besteht der Verdacht, dass sie geheime Pläne geschmiedet haben, um mit Waffengewalt die Weihnachtsmesse im Wiener Stephansdom zu stürmen und ein Massaker anzurichten
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