Niederösterreich
Fünf Böller-Tote zu Silvester in letzten 12 Jahren
Von Silvester 2011 bis Silvester 2022 mussten in NÖ und OÖ fünf Menschen, vier davon noch sehr jung, durch Böller ihr Leben lassen.
Böller, Blut und Blaulicht waren in den letzten Jahren leider eher die Regel als die Ausnahme: Die Faszination an Kugelbomben, Imponiergehabe und jugendlicher Leichtsinn kostete fünf Menschen in den letzten zwölf Jahren, trotz aller Warnungen, das Leben.
1 Toter, 3 Verletzte in Ternitz
Der jüngste, erst wenige Stunden alte, Vorfall in Ternitz untermauert wie sorglos offenbar mit hochgefährlichen Knallkörpern umgegangen wird: Mehrere Jugendliche feuerten mehrere Böller und andere, massive Feuerwerkskörper in PVC-Rohren auf einem Feld in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) ab. Dabei näherten sich zwei Jugendliche (beide 18) noch vor der Detonation den Rohren. Die Bilanz: Ein Toter, ein Schwerverletzter, zwei Leichtverletzte (17 und 19), zwei junge Frauen erlitten einen Schock - mehr dazu hier.
Floriani (23) starb durch illegalen Böller
In der Silvesternacht 2021 hantierten junge Männer im Bezirk Baden mit Kugelbomben. Ein 23-jähriger Feuerwehrmann beugte sich über ein Plastikrohr und verlor bei der Explosion der Kugelbombe sein Leben, drei weitere Bekannte wurden verletzt. Die Polizei ermittelte wegen der illegal eingeführten Kugelbombe - alles dazu hier.
In Oberösterreich starb vor wenigen Jahren, in der Silvesternacht 2018, ein erst 17-Jähriger durch eine Kugelbombe. Der Verkäufer der Bombe wurde vor Gericht gestellt und verurteilt - mehr dazu hier.
Max (18) und Unternehmer (53) tot
Im Bezirk Gänserndorf verstarb zu Silvester 2013 ein bekannter Harley-Importeur (53) aus St. Pölten durch eine illegale Kugelbombe - mehr dazu hier. Im Bezirk Gmünd verunfallte in der Silvesternacht 2011 Feuerwehrmann Max (18) vor den Augen seiner Familie und Freunde auf einem Feld durch eine Kugelbombe tödlich - alles dazu hier.
Einsatzstarke Nacht
Die Rettungsbilanz für die Silvesternacht 2022 in NÖ: 346 Rettungseinsätze sorgten in Niederösterreich für eine der einsatzstärksten Silvesternächte seit Jahren. Eine Steigerung von mehr als 30% gegenüber den letzten Jahren war dieses Jahr zu beobachten. Waren naturgemäß die Mehrzahl aller Einsätze aufgrund akuter Erkrankungen wie jede Nacht zu verzeichnen, mussten die Sanitäter und Notärzte zusätzlich 16 mal wegen Verletzungen durch Feuerwerkskörper oder Bränden ausrücken, zwölf mal wegen übermäßigen Alkoholkonsums, zehnmal wegen Stürzen oder Verletzungen und fünf mal wegen eines Raufhandels in den Einsatz gehen.