Keine Hilfe von der Politik

"Fühle mich verar****" – Pflege von Mama kostet 3.000 €

Pure Verzweiflung: Für die Pflege seiner demenzkranken Mutter (82) braucht ein Mann monatlich fast 3.000 Euro. Er fühlt sich im Stich gelassen.

Johannes Rausch
"Fühle mich verar****" – Pflege von Mama kostet 3.000 €
Markus S. pflegt seine demenzkranke Mutter, hat mehrfach um finanzielle Unterstützung beim Sozialministerium angesucht.
privat

Markus S. (49) kostet das Leben viel Kraft und Nerven. Im vergangenen Jahr wurde bei seiner Mutter Demenz entdeckt. Die 82-Jährige teilt sich mit ihm ein Zweifamilienhaus in Edt bei Lambach (Bez. Wels-Land). Rund um die Uhr muss sie gepflegt werden.

Ihr Sohn strampelt sich ab: Von Sonntag bis Donnerstag arbeitet der 49-Jährige im Großhandel. In diesem Zeitraum muss seine Mama von einer Pflegekraft betreut werden. Freitag und Samstag kümmert er sich um sie.

Die Betreuung geht ordentlich ins Geld: Monatlich kostet ihn die Pflegerin im Schnitt rund 2.800 Euro. Zu Beginn bekam er von der Pensionsversicherung überhaupt nur zirka 550 Euro, seit Jänner sind es rund 1.500 Euro. Trotzdem viel zu wenig.

"Für Krankenbett, Matratze, Badelift und Rollstuhl habe ich zirka 750 Euro gezahlt", erklärt Markus S. im "Heute"-Gespräch. "Und ein geförderter Treppenlift hat mich zusätzlich rund 900 Euro gekostet."

Unterstützung abgelehnt

Er bat die Politik um Hilfe. Ganze dreimal fragte er bereits beim Sozialministerium um eine finanzielle Unterstützung für pflegende Angehörige an. "Immer wurde mein Antrag aus nach meiner Sicht nicht nachvollziehbaren Gründen abgelehnt", so der verzweifelte Mann.

"Ich fühle mich ver****. Die lassen mich voll im Regen stehen", schüttelt der aufgebrachte Mann den Kopf. Laut Sozialministerium sei das Einkommen von Markus S. zu hoch, deshalb liege keine "soziale Härte" vor.

Die lassen mich voll im Regen stehen.
Markus S.
pflegt seine demenzkranke Mutter

"Jetzt stehe ich da und offenbar drückt sich das Sozialministerium vor jeglicher Verantwortung und Verpflichtung", zeigt sich der Betroffene empört. Auch die ORF-Hilfsaktion "Licht ins Dunkel" sagte ihm ab. Begründung: Der Verein helfe in erster Linie Familien mit minderjährigen Kindern.

Bis jetzt griff ihm nur die Demenzservicestelle der Volkshilfe mit einer einmaligen Zahlung von 900 Euro unter die Arme.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Markus S
    • (49) ist verzweifelt, da er für die Pflege seiner demenzkranken Mutter monatlich fast 3.000 Euro benötigt, aber nur 1.568,90 Euro Pflegegeld erhält und seine Anträge auf zusätzliche finanzielle Unterstützung vom Sozialministerium mehrfach abgelehnt wurden
    • Trotz seiner Bemühungen und Nachweise fühlt er sich von der Politik im Stich gelassen und kämpft weiterhin mit den hohen Pflegekosten
    JR
    Akt.
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