Bürger kämpfen weiter

Frust in Dornbach – Wo bleibt der versprochene Radweg?

Die Bürgerinitiative "Dornbach radelt sicher" ist verärgert. Der Radweg Alszeile wurde für heuer groß angekündigt. Doch keine Spur von ihm.

Hannah  Maier
Frust in Dornbach – Wo bleibt der versprochene Radweg?
Die Bürgerinitiative "Dornbach radelt sicher" fordert einen baulich getrennten Radweg und damit mehr Sicherheit für Radfahrer.
Denise Auer

Drei Radgipfel, eine Podiumsdiskussion, eine Petition und zwei Raddemos – Seit mittlerweile vier Jahren kämpft die Bürgerinitiative "Dornbach radelt sicher" für einen baulich getrennten Radweg von der Vollbadgasse bis zum Dornbacher Spitz. Denn die aktuelle Situation für Radfahrer in Wien-Hernals ist alles andere als sicher.

Immer wieder wurden die Bürgerinnen und Bürger auf später vertröstet. Das größte Ärgernis: Der Radweg wurde bereits versprochen. Im Zuge der "Mega-Radwegoffensive 2024" kündigte die Stadt Wien einen insgesamt 850 Meter baulich getrennten Zwei- bzw. Ein-Richtungsradweg zwischen Alsgasse und Dornbacher Straße noch für heuer an. "Doch wo bleibt er?", fragt sich die Bürgerinitiative.

In Hernals radelt es sich gefährlich

Derzeit gibt es nur eine Radspur von der Vollbadgasse bis zum Himmelmutterweg. Diese endet abrupt und die Radler müssen über die Gleise der 43er-Straßenbahn auf die normale Fahrspur wechseln. "Es ist dort eng, Autos überholen knapp und es passieren auch Unfälle. Dooring-Gefahr besteht und die Angst fährt immer mit", schildert Christine Ruckenbauer, Initiatorin und Mitglied der Bürgerinitiative. Es brauche dringend eine eigene Spur für Radfahrer, um sicher unterwegs zu sein, denn viele fahren aus Angst am Gehsteig, was wiederum zu Konflikten mit Fußgängern führt.

Mehrere Bürger im 17. Bezirk haben bereits gefährliche Situationen erlebt. "Ich war vor einiger Zeit mit dem Kinderanhänger stadtauswärts unterwegs. Kurz nach der Station Himmelmutterweg hat ein entgegenkommender Motorradfahrer einen Lkw weit auf meiner Seite überholt. Ich wäre frontal mit ihm zusammengestoßen, wenn ich nicht sehr scharf eingelenkt hätte. Zu Sturz bin ich natürlich trotzdem gekommen", schildert Benni W.

Stadträtin bittet weiter um "Geduld"

Zuletzt wandte sich die Bürgerinitiative in einem offenen Brief an Mobilitätsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) mit der Frage, wann der versprochene Radweg nun komme. Denn für heuer war die Umsetzung eines baulich getrennten Einrichtungsradwegs an genau der von der Bürgerinitiative kritisierten Gefahrenstelle vorgesehen. Die Antwort aus dem Stadtbüro war ernüchternd. "Nichts Konkretes stand darin, nicht einmal ein Alternativzeitraum. Es ist unglaubwürdig. Wir werden ständig vertröstet und nichts passiert", ärgert sich Ruckenbauer.

Wir fühlen uns, als würden wir einer Karotte vor der Nase nachlaufen. Seit Jahren wird geredet, aber nichts passiert.
Christine Ruckenbauer
Bürgerinitiative "Dornbach radelt sicher"

Tatsächlich heißt es in dem Antwortschreiben: "Nachdem derzeit die Planungs- und Bauressourcen über die gesamte Stadt verteilt in höchstem Ausmaß beansprucht werden, kommt es besonders an planungsintensiven Bereichen, wie der Alszeile, zu längeren Bearbeitungszeiträumen." Und weiter: "Durch die herausfordernde Planung und komplexe Abstimmungsprozesse, unter anderem mit den Wiener Linien, muss ich um Geduld bitten."

Versprochener Radweg verspätet sich

Eine "Heute"-Nachfrage beim Hernalser Bezirksvorsteher Peter Jagsch (SPÖ) bringt etwas mehr Klarheit: Mit dem Magistrat sei man gerade bei den letzten Abstimmungen für den baulich getrennten Radweg. Heuer wird dieser aber nicht mehr fertig. Seitens der MA 28 - Straßenverwaltung und Straßenbau wird zudem betont, dass 2024 noch mit notwendigen Vorarbeiten durch die MA 31 (Wiener Wasser) sowie die MA 42 (Wiener Stadtgärten) begonnen wird. Im Anschluss beginnen die Umgestaltungsarbeiten. Die Fertigstellung des Radweges sei nach derzeitigem Stand für 2025 geplant.

Somit müssen die Radfahrer in Hernals wohl noch länger auf ihren Radweg warten. Eine erfreuliche Maßnahme wird aber demnächst umgesetzt: Um die Verkehrssicherheit für den Zwischenzeitraum gewährleisten zu können, werden die Piktogramme auf der Radspur im Bereich Vollbadgasse bis Himmelmutterweg auf Vordermann gebracht.

Wo bleibt der Radweg? Bürger in Wien-Hernals verärgert

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    Ein baulich getrennter Radweg würde für mehr Sicherheit der Radfahrer sorgen.
    Ein baulich getrennter Radweg würde für mehr Sicherheit der Radfahrer sorgen.
    Denise Auer

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Bürgerinitiative "Dornbach radelt sicher" ist frustriert, da der versprochene Radweg im 17.Bezirk Wiens weiterhin auf sich warten lässt
    • Trotz zahlreicher Bemühungen und Versprechen seitens der Stadt Wien, wird der baulich getrennte Radweg frühestens 2025 fertiggestellt, was die Sicherheit der Radfahrer weiterhin gefährdet
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