Kühle und Nässe hilft

Frühstart beunruhigte – aber der Mai bremst Borkenkäfer

Der Start ins heurige Jahr ließ die NÖ-Fortwirtschaft erzittern, weil der gefräßige Schädling einen Frühflug hinlegte. Aktuell schnauft man durch.

Niederösterreich Heute
Frühstart beunruhigte – aber der Mai bremst Borkenkäfer
Heuer legte der Borkenkäfer einen beunruhigenden Frühflug hin.
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Das Schadholz schoss in Gesamtösterreich 2023 mit über 9 Millionen Erntefestmetern wieder ordentlich in die Höhe - zu einem Gutteil verursacht durch den Staatsfeind Nummer 1 der Forstwirtschaft: den Borkenkäfer. In Niederösterreich gab es 2023 mit 974.889 Erntefestmetern allerdings eine geringere Menge an Schadholz im Vergleich zum Vorjahr.

"...dann haben wir keine Chance!"

Umso drastischer fiel die Reaktion der heimischen Forstwirtschaft aus, als im heurigen März die ersten gefräßigen Schädlinge zu einem dramatischen Frühflug ansetzten. "Oh Gott, wenn das so weitergeht, dann haben wir keine Chance", schildert Werner Löffler seine damaligen Gedanken. Nicht nur beim NÖ-Forstdirektor wurden Erinnerungen wach, etwa ans Jahr 2020. Damals beklagte das größte Bundesland am Ende mehr die doppelte Menge an Schadholz.

Mai bringt wichtige Verschnaufpause

Gegenwärtig verschafft der Mai eine kurze Verschnaufpause. Denn der Monat verläuft kühl und feucht. "Erst 15 Grad Celsius sind für den Borkenkäfer optimal", weiß Löffler. Jede gewonnene Woche wirke sich auf die Generationen des Borkenkäfers aus. Und wenn die kleiner gehalten werden, dann ist das insgesamt ein Gewinn für die wirklich heißen Monate, in denen das Insekt in den NÖ-Wäldern den Fichten schwer zusetzt.

Borkenkäfer-Management und Aufforstung

Die Gegenmaßnahmen sind jedenfalls voll am Laufen, der Borkenkäfer ist weiterhin eine unberechenbare Bedrohung, gegen die nur Feuchtigkeit und niedrigere Temperaturen helfen. Bis 2030 sind rund 100 Millionen Euro an Investitionssumme für die Borkenkäfer-Bekämpfung geplant. Oberstes Prinzip ist Nachhaltigkeit. Es werde nicht mehr geerntet als wieder nachwächst. Dazu wurden in Niederösterreich von den Bundesforsten letztes Jahr 340.000 Jungbäume gepflanzt. Großteils im Waldviertel und Baumarten, die mit sich veränderndem Klima und längeren Trockenperioden besser zurechtkommen. Etwa Eichen.

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red
Akt.
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