Neue Variante

Früher Corona-Anstieg – doppelt so viele Covid-Kranke

Die "FLiRT"-Variante KP.3.1.1 hat für einen frühen Corona-Anstieg im Land gesorgt und trieb zuletzt auch die Zahl der Krankenstände in die Höhe.

Heute Life
Früher Corona-Anstieg – doppelt so viele Covid-Kranke
Die "FLiRT"-Variante KP.3.1.1 sorgte zuletzt für einen Anstieg der Corona-Fälle.
"Heute"-Montage: iStock

Zuletzt sorgte die Omikron-Variante JN.1 kurz vor Weihnachten für eine beispiellos hohe Welle von Sars-CoV-2-Infizierten in Österreich. Nach ein paar Monaten Verschnaufpause ist das Virus nun wieder in aller Munde: Die "FLiRT"-Variante KP.3.1.1, ein Abkömmling von JN.1, treibt die Viruslast im Abwasser und die Zahlen der Arbeitsunfähigkeitsmeldungen nach oben.

Laut Österreichische Gesundheitskasse sind derzeit mehr als doppelt so viele Versicherte am Coronavirus erkrankt als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Um genau zu sein, konnten 2.627 Corona-Infizierte in der Kalenderwoche 29 nicht bei der Arbeit erscheinen. 2023 waren es 1.057 Krankmeldungen.

Die Zahl der Corona-Kranken ist heuer doppelt so hoch, als noch vor einem Jahr.
Die Zahl der Corona-Kranken ist heuer doppelt so hoch, als noch vor einem Jahr.
Österreichische Gesundheitskasse

Welle steht uns noch bevor

Dennoch ist die tatsächliche Welle noch lange nicht ausgebrochen, wie Molekularbiologe Ulrich Elling im "Heute"-Gespräch betont. Derzeit seien die Zahlen sogar wieder rückläufig, "was sicherlich nicht nur mit den Urlauben, sondern auch dem Ende der Fußballeuropameisterschaft und dem schönen Wetter zusammenhängt", so der Corona-Experte.

Das spiegelt sich in den Spitälern wider. "Aktuell sind 16 Patientinnen und Patienten mit COVID im Wiener Gesundheitsverbund hospitalisiert, alle befinden sich auf der Normalstation", heißt es von Seiten des größten Gesundheitsdienstleisters Österreichs, zu dem acht Kliniken in Wien gehören.

Die Urlaubsheimkehrer werden einiges mitbringen.
Ulrich Elling
Molekularbiologe

Doch damit ist das Virus nicht gebannt, denn eine neuerliche Welle deute sich sehr wohl bereits an und das auch noch früher als 2023. Spätestens mit dem Herbstbeginn rechnet Elling mit einer deutlichen Zunahme der Corona-Fälle in Österreich. "Die Urlaubsheimkehrer werden einiges mitbringen, da die aktuelle Variante KP.3.1.1 aus Spanien kommt und die Zahlen dort sehr hoch sind." Doch auch in anderen beliebten Urlaubszielen nehmen die Corona-Fälle derzeit zu, darunter in Italien und in Griechenland, wo auch bereits die ersten Maßnahmen getroffen wurden.

Klare Impf-Empfehlung

Angesichts dieser Entwicklung empfiehlt der Genetiker rechtzeitig vor der neuen Coronawelle sich impfen zu lassen. Dieser Zeitpunkt sei heuer vermutlich schon im September. Von einer Doppelimpfung mit dem Influenza-Vakzin rät Elling jedoch ab. "Weil es eine doppelte Belastung für den Körper ist und Influenzawellen in der Regel erst nach Weihnachten peaken. Deshalb im Frühherbst die Covid-Impfung und im Spätherbst die Influenza-Impfung."

ÖGK-Chefarzt Dr. Andreas Krauter sagt ebenfalls: "Einen schweren Verlauf kann eine Impfung verhindern. Der neue Covid-Impfstoff deckt die Subtypen effektiver ab und ist mittlerweile auch in Österreich verfügbar. Vor allem für Risikogruppen wäre eine Impfung wichtig."

Auf den Punkt gebracht

  • Die "FLiRT"-Variante KP.3.1.1 hat zu einem frühen Anstieg von Corona-Fällen in Österreich geführt und die Zahl der Krankmeldungen verdoppelt
  • Obwohl die aktuellen Zahlen rückläufig sind, warnt der Molekularbiologe Ulrich Elling vor einer bevorstehenden Welle, die bereits im Herbst eintreten könnte
  • Angesichts dieser Entwicklung empfiehlt er, sich rechtzeitig vor der neuen Coronawelle impfen zu lassen, voraussichtlich schon im September
red
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