Niederösterreich
Freude und Ärger über grünes Licht für Ostumfahrung
Das Bundesverwaltungsgericht hat grünes Licht für die Ostumfahrung in Wr. Neustadt gegeben. Das sorgt nicht bei allen für Freude.
Das Bundesverwaltungsgericht hat die Beschwerden gegen den UVP-Bescheid für die Ostumfahrung Wiener Neustadt abgewiesen und bestätigt, dass alle Auswirkungen des Projektes auf Menschen und Umwelt umfassend geprüft worden sind. Nach jahrelangen Protesten ("Heute" berichtete regelmäßig) dürfte damit der Bau der rund 4,8 Kilometer langen Strecke besiegelt sein.
"Mit der Ostumfahrung Wiener Neustadt, Teil 2, kann der Umfahrungsring um Wiener Neustadt geschlossen werden. Dieser Umfahrungsring bringt wesentliche Vorteile für die Stadt Wiener Neustadt, aber auch für die gesamte Region", freute sich Landesrat Ludwig Schleritzko am Mittwoch über die Entscheidung.
Vorteile für Wr. Neustädter
Die Ostumfahrung Wiener Neustadt (Teil 2) ist der letzte Abschnitt der Straßenverkehrs-Infrastrukturmaßnahmen im Raum Wiener Neustadt. Sie schließt an der B60 an und führt in Richtung Süden bis zur Landesstraße B53 beim Anschluss zur S4. Die Verkehrsentlastung für die Bevölkerung durch die neue Umfahrung beträgt laut Berechnungen bis zu 40 Prozent.
Nach der Verzögerung durch die Beschwerden wird als neuer Baubeginn für die Umfahrung das Jahr 2022 angepeilt. Neben der Verkehrsentlastung für die Bevölkerung soll der Umfahrungsring auch eine bessere Anbindung der medizinischen Einrichtungen (MedAustron, zukünftiges Landesklinikum) sowie des Wirtschaftsgebiets Civitas Nova und damit eine Sicherung von Arbeitsplätzen bringen.
Ärger bei Naturschützern
Auf Unverständnis stößt die Entscheidung nicht nur bei den nö. Grünen und der Bürgerinitiative "L.A.M.A.", die sich jahrelang gegen die Umfahrung stark gemacht hatten. Auch der WWF meldete sich noch am Mittwoch zu Wort. „Dieses Projekt ist völlig verfehlt, weil es sowohl die Klimakrise als auch den Flächenfraß befeuert. Anstatt den Bodenverbrauch endlich einzudämmen, werden nochmals mehr als 20 Hektar für immer verbaut“, meint WWF-Bodenschutzsprecherin Maria Schachinger.
Die geplante Ostumfahrung führe mitten durch ein Natura-2000-Gebiet, verschlinge fruchtbares Ackerland und zerschneide einen Naherholungsraum für die Bevölkerung. Darüber hinaus würde man laut WWF mit neuen Gewerbegebieten die Zersiedelung des Landes befeuern.