Niederösterreich

Frequency-Razzia – jetzt packt der Veranstalter aus

Schwere Vorwürfe nach einer Razzia am Frequency – doch der Veranstalter behauptet, das Ministerium stelle die Situation falsch dar.

Leo Stempfl
Einige der 600 Securitys waren offenbar nicht ordnungsgemäß im Einsatz. (Symbolbild)
Einige der 600 Securitys waren offenbar nicht ordnungsgemäß im Einsatz. (Symbolbild)
"Heute"/Lie

Harry Jenner, Organisator des Frequency Festivals in St. Pölten, pries das diesjährige Sicherheitskonzept in der Samstagsausgabe der "Kronen Zeitung" groß an. "Wir haben uns heuer in Sachen Security beim Frequency deutlich mehr involviert, auch um selbst besser über die Lage informiert zu sein", verkündete er stolz. Man habe sich diesmal mehr eingemischt und Aspekte verbessert.

Als könnte das Timing nicht besser sein, marschierten noch am selben Tag 53 Finanzpolizisten, 15 Exekutivbeamte, zwei Beamte des Landeskriminalamts und drei des Finanzministeriums am Festivalgelände auf.

Was dann passierte: Dutzende Security-Mitarbeiter und Essenslieferanten ergriffen die Flucht, nachdem sie via SMS vor der Razzia gewarnt worden waren. Die Anzahl der geflüchteten Essensauslieferer kann nicht beziffert werden, die Anzahl der geflüchteten Securitys liegt nach derzeitigem Wissensstand der Finanzpolizei bei weit über 50 Personen.

"Übereinstimmende Mitteilungen von Augenzeugen bestätigten, dass sich eine Vielzahl an Personal der Security und Essensauslieferer durch Flucht einer Kontrolle entzog." – Bundesministerium für Finanzen

Abbruch? Veranstalter widerspricht

Wegen diesem fehlenden Personal drohte dem Festival sogar der Abbruch, so das Ministerium weiter. "Die geflohenen Mitarbeiter der Security-Firmen fehlten und der zuständige Subunternehmer konnte seit mindestens zwei Stunden seine Positionen nicht mehr besetzen." 

Diese Darstellung will Organisator Harry Jenner nicht auf sich sitzen lassen. Wie er "Puls 24" mitteilt, entsprach das nicht den Tatsachen. Er behauptet, dass die vom Finanzministerium geschilderte Situation in dieser Form nicht stattgefunden habe. Die Sicherheit sei zu jedem Zeitpunkt gewährleistet gewesen, lediglich eine "Handvoll" Securitys hätten ihren Arbeitsplatz verlassen und seien sofort ersetzt worden.

Nichtsdestotrotz sei er der Finanzpolizei dankbar und zeigt sich zufrieden mit dem Festival. Dessen Bilanz aus sozialversicherungstechnischer Sicht: 66 Anzeigen.

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    Besuchermassen füllten wie jedes Jahr die niederösterreichische Landeshauptstadt.
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    Paul Plutsch
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