Coronavirus
Freizeit-Lockdown – die neuen Regeln für Österreich
Die neuen Corona-Maßnahmen für Österreich scheinen fix. Ab kommender Woche kommt ein Freizeit-Lockdown für Ungeimpfte – dies erfuhr "Heute" vorab.
Als man am 22. Oktober den Corona-Plan um zwei Stufen erweitert hat, dachte in der Regierung wohl noch niemand daran, dass man sie so schnell benötigen würde. Doch die enorme Wucht der vierten Welle macht jetzt eine Reaktion nötig. Kanzler Alexander Schallenberg, Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein und Günther Platter (Vorsitzender der Landeshauptleute-Konferenz) stellen den Österreichern Freitagabend daher die neuen Regeln vor. Wie "Heute" vorab in Erfahrung bringen konnte, hält man weiter am bereits erarbeiteten Konzept (siehe Grafik unten) fest, zieht aber vor Erreichen der hinterlegten Intensivbelegung Maßnahmen vor.
DER CORONA-KNALLER: Bereits ab kommender Woche soll in ganz Österreich Corona-Stufe vier von fünf gelten. Das bedeutet eine scharfe 2G-Regel für Gastronomie, Events und Zusammenkünfte ab 25 Personen.
Auch General-Lockdown nicht mehr ausgeschlossen
Somit kommt im ganzen Land jener Freizeit-Lockdown für Ungeimpfte, den Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SP) bereits am Donnerstag für die Hauptstadt angekündigt hat. So weit das Minimal-Paket, das schon am Nachmittag fix war. Hinter den Kulissen gibt es aber noch ein wildes Gezerre um ein noch rigideres Vorgehen. So wollten einige Insider auch einen neuen Herbst-Lockdown für alle nicht ausschließen. In diese Kerbe schlug auch bereits Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
356 Intensivbetten belegt
Die Länderchefs dürften – mit Ausnahme des Burgenlands – selbst an die Regierung herangetreten sein und aus Angst vor Reisewarnungen und krachender Wintersaison jetzt eine Reaktion eingefordert haben. Bedingung: Sie wollen nicht selbst den Schwarzen Peter schlucken. Die Stufe vier, die nun frühzeitig in Kraft tritt, wäre ursprünglich erst bei einer Auslastung von 500 Betten in den Intensivstationen vorgesehen gewesen. Am Freitag waren österreichweit 356 belegt. Die Infektionszahlen liegen mit 9.388 zusätzlichen Positiv-Befunden allerdings auf einem traurigen Jahreshöchstwert.
Auch Köstinger geht mit
Auch die Gastronomen und ihre streitbare Ministerin (Elisabeth Köstinger) sollen dem Vernehmen nach nicht gegen die Pläne auf die Barrikaden gestiegen sein. Somit ist nun der Weg frei für schärfere Maßnahmen im Land.