Wegen Horner-Skandal
Frauenrechtler wollen Red Bull aus Regalen verbannen
Der Horner-Skandal setzt Red Bull weit über die Formel 1 hinaus unter Druck. Frauenrechtsorganisationen fordern zum Boykott auf.
Max Verstappen zieht an der Spitze der Formel 1 einsam seine Kreise, rast von Sieg zu Sieg und lässt für das Team Red Bull Racing die österreichische Hymne bei der Siegerehrung erklingen. Das Erbe von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz, sein geliebtes Formel-1-Team und sein über Jahrzehnte aufgebautes Markenimage, nehmen durch den Skandal um Teamchef Christian Horner großen Schaden.
Jeder Tag ohne klare Lösung und ein Ende des internen Machtkampfs im Team von Red Bull Racing bedroht die Zukunft des Rennstalls.
Für Red Bull kristallisiert sich der Horner-Eklat zusehends als potenzielle Marketing-Katastrophe heraus. Der im Herbst 2022 verstorbene Gründer Dietrich Mateschitz baute sich ein Sport-Imperium auf, verpasste so der Marke ihr positives, junges, dynamisches Image. Dieses bröckelt nun aufgrund der Entwicklungen in der Formel-1-Filiale.
Streit bei Red Bull Racing
Was ist passiert? Eine Mitarbeiterin von Red Bull Racing erhob schwere Vorwürfe gegen Horner. Eine, vom Team beauftragte, "unabhängige Untersuchung" sprach den Briten davon kurz vor Saisonstart frei. Daraufhin gelangten belastende Sexting-Chats in die Öffentlichkeit. Die Mitarbeiterin, lange Zeit Horners persönliche Assistentin, will nun öffentlich auspacken. Trotz des "Freispruchs" droht dem Teamchef daher der Rauswurf.
Eisige Stimmung bei den Red-Bull-Bossen in Bahrain
Horner hatte bereits nach der Erkrankung von Mateschitz die Nähe zu den thailändischen Mehrheitseigentümern, der Familie Yoovidhya, gesucht, den Kontakt nach dem Tod des Gründers intensiviert. Die Yoovidhyas drängen nun in der Formel 1 in die erste Reihe, stützen den mittlerweile in Verruf geratenen Teamchef.
Diese Parteien stoßen teamintern auf heftigen Gegenwind. Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mitzlaff soll bereits direkt nach Bekanntwerden der Vorwürfe für den Horner-Rauswurf gewesen sein. Seinem Lager ist Motorsport-Berater Helmut Marko ebenso zuzuordnen wie die Familie Verstappen. Superstar und Triple-Weltmeister Max Verstappen steht loyal zu Marko, verhindert damit wiederum dessen Ausbootung. Ex-Rennfahrer und Vater Jos Verstappen macht öffentlich Stimmung gegen Horner.
Red Bull nicht mehr in Regalen?
Die Fronten sind verhärtet. Red Bull bekommt zudem Druck von den Partnern des Teams und von Seiten der Formel 1 und des Weltverbands FIA, die die Causa Horner möglichst schnell und sauber geklärt haben wollen. Jetzt droht dem Weltkonzern ein neuer Schauplatz.
In den USA machen sich Frauenrechtsorganisationen bereits für den Boykott von Red-Bull-Produkten stark. Der Protest geht so weit, dass dem Brausekonzern das Aus in den Regalen droht.
Die Plattform "Formel1.de" schreibt: "Dass große Handelsketten wie Walmart die Red-Bull-Dosen in letzter Konsequenz aus dem Sortiment nehmen würden, sollte der Skandal noch weitere Kreise ziehen, ist nicht ausgeschlossen."
Das Sport-Imperium des Didi Mateschitz
Dieser Druck könnte auch die thailändischen Mehrheitseigentümer zum Umdenken bringen. Noch steht die Yoovidhya-Seite hinter Horner.
Auf den Punkt gebracht
- Der Horner-Skandal setzt Red Bull unter Druck, da Frauenrechtsorganisationen zum Boykott aufrufen und das Markenimage durch interne Machtkämpfe und öffentliche Vorwürfe großen Schaden nimmt
- Die Thailändischen Mehrheitseigentümer drängen sich in die Formel 1 und stützen den in Verruf geratenen Teamchef, was zu verhärteten Fronten und Druck von außen führt, der sogar den Boykott von Red-Bull-Produkten in den USA zur Folge haben könnte