Welt
Frauen protestieren gegen Burkini-Verbot im Freibad
Im Zuge eines Protests sind in der französischen Stadt Grenoble am Sonntag einige Demonstrantinnen trotz Burkini-Verbots baden gegangen.
Im Jean-Bron-Schwimmbad in Grenoble herrscht ein Burkini-Verbot. Einige Frauen haben sich am Sonntag dagegen aufgelehnt. Sie sind unter Applaus etwa eine Stunde im Burkini baden gegangen.
Der Protest erfolgte im Zuge der "Operation Burkini", die schon im Mai von Mitgliedern der Alliance Citoyenne Grenoble ins Leben gerufen wurde, um sich für das Recht von Musliminnen auf das Tragen eines Burkinis einzusetzen.
Die Badekleidung, deren Bezeichnung sich aus den Wörtern Burka und Bikini zusammensetzt, bedecken bis auf das Gesicht, die Hände und die Füße den gesamten Körper.
Der Burkini
Der Burkini ist eine zweiteilige Badebekleidung für Frauen, die außer Gesicht, Händen und Füßen den gesamten Körper bedeckt.
Laut einer Studie schützt er am besten vor Krebs.
Sie bestehen oft aus demselben Material wie Badeanzüge oder Bikinis und erlauben es Muslimas, die sich an die Kleidungsvorschriften des Islam halten, im Sommer schwimmen zu gehen.
Auch Sportbekleidung für Muslimas ist im Mainstream angekommen: Nike brachte vor kurzem eine Sport-Hijab heraus
Strafe für Demo-Teilnehmer
Das Jean-Bron-Bad ist eines von vielen Freibädern in Frankreich, in dem das Tragen von Burkinis untersagt ist. Die Demonstrantinnen mussten laut französischen Medien 35 Euro Strafe zahlen, weil sie das Verbot missachtet haben.
Das Thema sorgt – vor allem ab Eröffnung der Badesaison – regelmäßig für Gesprächsstoff. Vor gut zwei Monaten machte Sports Illustrated Schlagzeilen, nachdem erstmals eine Frau in Burkini und Hidschab das Cover zierte.
Hierzulande gab es in Gablitz (St. Pölten) im vorigen Sommer Diskussionen, weil die niederösterreichische Gemeinde ein Verbot für lange Badebekleidungen ausgesprochen hatte – "Heute.at" berichtete. (ek)