Welt

Frauen-Clique quälte Kollegin ganze Nacht mit Dildo

Vier Kosovarinnen sollen eine heute 21-jährige Landsfrau entführt und stundenlang misshandelt haben. Am Donnerstag steht das Quartett vor Gericht.

20 Minuten
Teilen
Die 25-jährige Hauptbeschuldigte (rechts) steht mit ihrer Schwester und zwei Freundinnen vor Gericht.
Die 25-jährige Hauptbeschuldigte (rechts) steht mit ihrer Schwester und zwei Freundinnen vor Gericht.
Facebook

Grund für die unfassbare Tat war eine "Denunziation bei der Kesb", wie in der Anklageschrift steht. Das Opfer hatte im November 2017 eine der vier Frauen bei der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden angezeigt, weil diese ihren zweijährigen Sohn vernachlässigen soll. Als Rache wollte die Mutter zusammen mit drei Freundinnen die Denunziantin mit Gewalt zur Rede stellen.

Am späten Abend des 10. März 2019 passten die vier Kosovarinnen, die heute zwischen 23 und 29 Jahre alt sind, das heute 21-jährige Opfer auf einem Parkplatz in Kloten nach Arbeitsschluss um 23 Uhr ab. Was nun folgte, war laut Anklageschrift eine stundenlange Tortur.

Befehl, mit Dildo zu befriedigen

Sie zerrten die Frau ins Auto, wo ihr die Hauptbeschuldigte, eine heute 25-jährige Pflegeassistentin, mit der Faust kräftig ins Gesicht schlug. Sie wollte dem Opfer auch eine Zigarette auf der Hand ausdrücken, was aber eine Mitbeschuldigte verhinderte. In der Folge fuhren sie in die Wohnung einer der vier Frauen in einer Nachbargemeinde. Dort musste sich das Opfer nackt ausziehen und duschen. Dabei wurde es gefilmt und man drohte mit der Veröffentlichung der Aufnahmen, sollte Strafanzeige erstattet werden.

Das Opfer wurde von den Frauen an den Geschlechtsteilen angefasst und musste Obszönitäten sagen, heißt es in der Anklageschrift weiter. Die Frauen befahlen dem Opfer, sich mit einem Dildo zu befriedigen, und die Pflegeassistentin stieß ihn dem Opfer mit Wucht in den Anus. Es musste den mit Mayonnaise beschmierten Dildo ablecken und ihn erneut vaginal einführen. Die Hauptbeschuldigte befahl der Frau, ihr und einer Komplizin die Füße abzulecken und zu küssen.

Morgens auf Parkplatz ausgesetzt

Zwei Frauen rissen dem Opfer die künstlichen Haarverlängerungen aus dem Haar oder schnitten die Verlängerungen mit einem Messer ab. Auch das Handy des Opfers wurde kontrolliert. Als eine der Frauen die Nummer ihres Ex-Mannes darauf entdeckte, musste das Opfer mehrere gläserne Dekorationssteinchen schlucken. Die Tortur hörte morgens nach 7 Uhr auf, als die Frau auf einem Parkplatz abgesetzt wurde. Zuvor stahlen ihr die vier Beschuldigten noch das Portemonnaie mit 350 Franken und teilten sich die Beute.

Am Donnerstag findet der Prozess gegen die vier Kosovarinnen vor dem Bezirksgericht Bülach statt. Die Frauen, die nach der Verhaftung Mitte März 2019 für über zwei Monate in Untersuchungshaft saßen, sind der schweren Entführung, der sexuellen Nötigung, des Raubes und wegen weiterer Delikte angeklagt. Der Staatsanwalt wird das geforderte Strafmaß am Prozess bekanntgeben. Es werden vermutlich mehrjährige Freiheitsstrafen sein.

Die Schwester der Hauptbeschuldigten, die ihren Wohnsitz im Kosovo hat, befindet sich wegen Fluchtgefahr in Haft. Die Pflegeassistentin hat Rayon- und Hausarrest und wird mittels Electronic-Monitoring (elektronische Fußfessel) überwacht.

Wie der "Blick" schreibt, haben die beschuldigten Frauen in der Untersuchung die Vorwürfe im Wesentlichen bestritten. Man habe nur mit der Denunziantin reden wollen. Sie habe selber gesagt, dass sie eine Strafe verdiene. Den Dildo habe das Opfer freiwillig benutzt. Die Pflegeassistentin will ihr dabei nur "geholfen" haben.

Mehr zum Thema