Niederösterreich

Frau will mit 100-€-Schein Ticket zahlen – 135 € Strafe

Astrid P. wollte beim ÖBB-Ticketautomaten in Loosdorf mit einem 100-€-Schein zahlen. Doch das ging nicht. Im Zug wurde ihr der Ticketkauf verweigert.

Tanja Horaczek
Der ÖBB-Ticketautomat nahm den 100-€-Schein nicht.
Der ÖBB-Ticketautomat nahm den 100-€-Schein nicht.
privat

"Kundefreundlichkeit sieht bei mir anders aus", ärgert sich Astrid P. (27) aus Loosdorf (Melk). Sie ist schon seit ihrer Schulzeit mit den Öffis unterwegs, doch was sie dieses Mal erlebte stößt ihr sauer auf. Doch was war passiert?

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    Astrid P. aus Loosdorf muss 135 Euro Strafe zahlen.
    Astrid P. aus Loosdorf muss 135 Euro Strafe zahlen.
    Privat

    Als die 27-Jährige in der Früh mit ihrem Hund am Bahnhof Loosdorf ihr Ticket beim Automaten bezahlen wollte, nahm dieser den 100-€-Schein nicht an. "Loosdorf ist ein kleiner Bahnhof, Geld wechseln war um diese Uhrzeit nicht möglich und meine Bankomatkarte hatte ich nicht dabei – was sollte ich tun?", beschreibt sie den Vorfall. Sie machte zur Sicherheit ein Foto von ihrem Zahlungsversuch und hoffte, dass sie sich die Fahrkarte im Zug kaufen konnte. 

    Als sie der Zugbegleiterin die Situation erklärte, stieß die junge Frau auf wenig Verständnis. "Sie meinte trocken, dass der Automat bei so einem Betrag den 100er nicht nimmt. Und ich somit ohne Fahrkarte im Zug sitze. Daher muss ich nun eine Strafe von 135 Euro zahlen", ärger sich Astrid P. Aber sie könne die Strafe sofort bar bezahlen. 

    "Als Schwarzfahrer abgestempelt"

    "Ich fühlte mich sehr unverstanden, denn ich wollte ja mein Ticket zahlen und nicht als Schwarzfahrer abgestempelt werden. Darum hab ich auch das Foto gemacht. Und eine Karte kann ich im Zug nicht kaufen, aber die Strafe sollte ich sofort zahlen?", wundert sie sich. Sie wandte sich an das ÖBB-Kundenservice und hoffte dort auf eine wenig Verständnis für die Situation und auf einen Lösungsvorschlag. Doch auch hier blitzte sie ab.

    Um Lösungsvorschlag gebeten, aber Strafe bleibt aufrecht

    Dort hieß es: "An einem Bahnhof/einer Station mit Ticketverkauf ist der Zustieg in einen Nahverkehrszug nur mit gültigem Ticket gestattet. Können Sie bei der Kontrolle kein gültiges Ticket vorweisen, stellen wir Ihnen eine Fahrgeldnachforderung aus (€ 105,00). Bezahlen Sie die Forderung nicht sofort, fällt zusätzlich 30 Euro Bearbeitungsgebühr an." Die Angestellte bat nochmals per Mail um einen konkreten Lösungsvorschlag, da sie zahlungswillig war, jedoch nicht beim Automaten zahlen konnte.

    Die Antwort folgte prompt: "Die, in unserer letzten Nachricht bekanntgegebene, Entscheidung bleibt unverändert. Bitte verstehen Sie, dass es zu dieser Nachforderung keine weiteren Stellungnahmen der ÖBB-Personenverkehr AG geben wird."