Niederösterreich

Frau verzagt: "Miete ging von 550 € auf 927 € hinauf"

Die Mieterhöhungen treiben immer mehr Niederösterreicher zur Verzweiflung. Frau H. zahlte einst 550 Euro und jetzt schon fast 930 € Miete.

Mieten explodieren: Viele Mieter wandten sich verzweifelt an die SP.
Mieten explodieren: Viele Mieter wandten sich verzweifelt an die SP.
SPNÖ

Die Sparer freut’s, die Mieter in geförderten Wohnungen oder Reihenhäusern reiben sich die Augen und sind verzweifelt: Denn die höheren Leitzinsen wiederum bedeuten für Wohnbaugenossenschaften, dass sie für Kredite ebenfalls höhere Zinsen zu zahlen haben. Diese müssen an die Mieter weitergegeben werden.

927 € Miete für 76 Quadratmeter in Nord-NÖ

Frau H. wohnt im nördlichen Niederösterreich: In einer kleinen Gemeinde, rund 50 Kilometer von Wien entfernt, wo es keine gute, direkte Verbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln gibt. Sie wandte sich jetzt verzweifelt an die SPNÖ: "Begonnen habe ich mit einer Miete von 550 Euro für 76 Quadratmeter. Nach zwei Jahren bekam ich eine saftige Mieterhöhung, auf 700 Euro. Begründet wurde dies wegen eines Darlehens der Genossenschaft und mit einer zusätzlichen jährlichen Mieterhöhung von 20 Euro. Durch die neue enorme Zinserhöhung bin ich mit der neuen Miete 2023 von 786 Euro auf 927 Euro hinaufgesetzt worden. Wahrscheinlich kommt bei der Jahresabrechnung noch etwas dazu, sodass ich möglicherweise auf einen Mietpreis von insgesamt rund 1.000 Euro komme. Ich frage mich, wie das weitergehen soll? Ich mache mir große Sorgen um meine Zukunft. Es muss doch endlich gehandelt werden!"

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    Frau E. H. hat 20 Euro mehr Pension, aber 190 Euro Mieterhöhung.
    Frau E. H. hat 20 Euro mehr Pension, aber 190 Euro Mieterhöhung.
    SP NÖ

    Oder Elisabeth H. aus dem Waldviertel schrieb in einem Mail an die SPNÖ, dass die Mieten in den Genossenschaftswohnungen aus genannten Gründen zwischen 35 und 40 Prozent erhöht wurden: „Ich als Pensionistin zahlte bis voriges Jahr 435 Euro und seit 1. Jänner 618 Euro – und das nach einer Pensionserhöhung von 1.270 Euro auf 1.290 Euro. Wie soll ich das finanzieren? Mir bleiben nach Abzug von Heizung, Miete, Versicherungen usw. gerade mal 195 Euro zum Leben im Monat und das bei den Teuerungen!"

    "Zahle 183 Euro mehr Miete bei einer Pensionserhöhung von 20 Euro" - Frau H. aus dem Waldviertel

    Die Waldviertlerin weiter: "Ja, der Wohnzuschuss wird wahrscheinlich höher ausfallen, aber die Genossenschaft sagt uns schon jetzt, dass 2024 sicher die nächste Erhöhung des Darlehens und klarerweise die Erhöhung der Wohnbauförderung voraus! Ich liebe NÖ und natürlich Österreich! Aber so stellte ich mir meine Pension nicht vor! Bitte bleiben Sie an der Sache dran und helfen sie uns!“

    Bereits am 9. Jänner 2023 hatte SP-Nationalratsabgeordneter und Bürgermeister Andreas Kollross in "Heute" auf die Problematik hingewiesen - alles dazu hier. „Trotz unseres Vorschlages des Mieterschutzschirmes hat es in der Bundesregierung noch kein Zeichen von Bewegung gegeben“, sagt Kollross: „Ein weiterer, wenig genialer Schachzug der ehemalig Türkis-Blauen Regierung war es, die Wohnbauinvestitionsbank von Kurz und Strache zu Grabe zu tragen. Dies würde in der aktuellen Situation den Mieterinnen und Mietern sehr helfen und Kreditrückzahlungen konstant halten. Mietsteigerungen über die Inflation hinaus wären damit nicht zu erwarten.“

    Verzweifelte Mails an SP-Landesvize

    Auch SP-Landesvize Franz Schnabl bekommt direkt mehr und mehr Mails zu diesem Thema. „Viele melden sich bei mir, weil sie nicht mehr wissen, wie sie Monat für Monat über die Runden kommen sollen. Im Zuge der Präsentation unseres WohnPROgrammes haben wir bereits im vergangenen Jahr darauf hingewiesen, dass dieses Problem mit riesigen Schritten auf uns zukommt. Aber wir wären nicht die SPNÖ, wenn, wir nicht einen Vorschlag hätten, wie man das in den Griff bekommt. Es führt kein Weg an einer Reform der Wohnbeihilfe, des Wohnzuschusses und des Wohnzuschusses neu vorbei."

    Die drei parallel existierenden Förderschienen sollen zu einer zusammengeführt werden, die für den Förderwerber klar und verständlich ist und den Kampf gegen die Teuerung tatsächlich aufnehmen kann. Die Energiekosten, die einen nicht unerheblichen Teil der Wohnkosten ausmachen, sollen für die Berechnung der reformierten Wohnbeihilfe herangezogen werden. „Wenn wir das nicht schaffen, dann treiben wir viele Mieterinnen und Mieter in NÖ in die Armut bzw. an den Rand der finanziellen Leistungsfähigkeit. Warum sowohl auf Bundesebene als auch auf Landesebene die ÖVP dieses Thema negiert und Ihnen die MieterInnen egal sind, dass kann wohl nur die Volkspartei beantworten!“, so Schnabl abschließend.