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Frau verrichtet Notdurft und löst so Waldbrand aus
Weil sie ihre Taschentücher verbrannte, löste eine Frau aus dem Kanton Bern einen Waldbrand aus. Nun wurde sie verurteilt.
Im März 2022 schrammte das Simmental im Berner Oberland (Schweiz) nur knapp an einem größeren Waldbrand vorbei. Der beherzte Einsatz von rund 15 Sportkletterern und -kletterinnen, die das Feuer bis zum Eintreffen der Feuerwehr eindämmten, verhinderte Schlimmeres.
Was ist passiert? Ein Strafbefehl gibt Aufschluss. Eine Frau aus dem Kanton Bern wurde von der Staatsanwaltschaft kürzlich wegen fahrlässigen Verursachens einer Feuersbrunst für schuldig erklärt. Sie hatte im Wald bei Wimmis BE "ihre Notdurft" verrichtet und "entzündete die benutzten Papiertaschentücher zur Vernichtung mittels Feuerzeug an, wodurch sich die rundherum liegenden und trockenen Blätter entzündeten", wie es im Strafbefehl heißt.
50 Quadratmeter bei Wimmis abgebrannt
Das Feuer wurde rasch größer. Es entstand eine Rauchentwicklung und die Flammen erreichten drei Stämme von umliegenden Bäumen, rapportiert die Staatsanwaltschaft weiter. Total brannten rund 50 Quadratmeter ab.
Auf Anfrage sagte die Frau, sie sei gleichzeitig mit rund 15 anderen Personen im Steinbruch Burgfluh bei Wimmis klettern gewesen. Sie habe auf die Toilette gemusst. Um keinen schlecht abbaubaren Abfall zurückzulassen, habe sie die Taschentücher verbrannt. Im März 2022 galt noch kein Feuerverbot im Wald.
Als sie merkte, dass sie beim Abbrennen ein Feuer ausgelöst hatte, versuchte sie sofort, es zu löschen. Sie verständigte sofort die anderen Kletterer und alarmierte die Feuerwehr.
15 Kletterer prügeln auf Feuer ein
Es habe rund 40 Minuten gedauert, bis diese eingetroffen sei. In dieser Zeit kämpften die Sportler mit vereinten Kräften gegen die Ausbreitung des Feuers. Man habe das ganze Trinkwasser zum Löschen verwendet. Als das nicht mehr reichte, mit Ästen und kleinen Holzstämmen auf den Brandherd eingeprügelt, um das Feuer zu ersticken. Die Feuerwehr löschte es schließlich ganz.
Zwei Bäume müssten nun allenfalls gefällt werden, zudem habe der Feuerwehreinsatz rund 7.400 Franken (7.464 Euro) gekostet. Weiter nahm die Frau gegenüber "20 Minuten" keine Stellung.
Die Staatsanwaltschaft verurteilte sie zu einer bedingten Geldstrafe von 24 Tagessätzen zu je 130 Franken (131 Euro), total 3.120 Franken (3.147). Bezahlen muss sie eine Verbindungsbusse von 780 Franken (787), sowie 500 Franken (504) Gebühren – also insgesamt 1.280 Franken (1.291 Euro).