Oberösterreich

Bursch verlor im Casino, seine Freundin musste sterben

Ein Bursch (19) soll eine junge Frau brutal mit einer Schneestange erschlagen haben. Nun wird ihm in Linz der Prozess gemacht. Lebenslang droht.

Johannes Rausch
Am Linzer Landesgericht fand die Einvernahme des 19-jährigen Tatverdächtigen statt. Rechts im Bild der Tatort bei Bad Leonfelden.
Am Linzer Landesgericht fand die Einvernahme des 19-jährigen Tatverdächtigen statt. Rechts im Bild der Tatort bei Bad Leonfelden.
Johanna Schlosser/picturedesk, fotokerschi.at

Rasende Wut dürfte zu der dramatischen Bluttat geführt haben. Mitte Februar entdeckte ein Autofahrer im nahegelegenen Bad Leonfelden (Bez. Urfahr-Umgebung) in einem Waldstück eine tote junge Frau. Sofort schlug er Alarm. 

Schnell gingen die Ermittler von einem Gewaltverbrechen aus. Später meldete sich dann ein Anrufer bei der Polizei und erklärte, dass sein Bruder gestanden habe: "Ich habe sie erschlagen."

Streit um Geld

Daraufhin rückte das Landeskriminalamt mit Unterstützung der Sondereinheit Cobra aus. Kurze Zeit später klickten bei dem damals 18-jährigen Verdächtigen die Handschellen, er wurde bei einer Tankstelle in Mauthausen (Bez. Perg) gefasst.

Nun findet am Donnerstag am Linzer Landesgericht der Prozess statt. Im Ermittlungsverfahren zeigte sich der Angeklagte geständig. Da es sich bei ihm um einen jungen Erwachsenen handelt, drohen ihm 10 bis 20 Jahre Freiheitsstrafe. Die Staatsanwaltschaft hat die strafrechtliche Unterbringung in einem forensisch therapeutischen Zentrum beantragt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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    Der 18-jährige Tatverdächtige wird derzeit von LKA-Beamten einvernommen.
    Der 18-jährige Tatverdächtige wird derzeit von LKA-Beamten einvernommen.
    fotokerschi.at

    Laut Obduktionsergebnis starb die 19-Jährige durch "massive Gewalteinwirkung gegen den Kopf". Sie bekam gleich mehrere Schläge und Stiche mit zwei Schneestangen und zusätzlich Tritte ab.

    Später stellte sich heraus, dass die beiden zuvor in einem Casino in Tschechien gewesen sein sollen. Der Bursch hatte dort Einiges verspielt. Auf dem Nachhauseweg entbrannte zwischen ihm – es gilt die Unschuldsvermutung – und dem Opfer ein heftiger Streit: Es ging um Geld.

    Aus Zorn zugeschlagen?

    Die Anklage brachte dann weitere Details über die Geschehnisse in der Tatnacht: Aus Wut, weil er "den Jackpot nicht geknackt" habe, soll der Verdächtige auf die Frau eingeschlagen haben, berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten".

    Als sie dann blutete, habe er es "zu Ende bringen wollen". Die Staatsanwaltschaft Linz wirft dem jungen Mann Mord und versuchten Einbruchsdiebstahl vor. Letzteres, weil der Verdächtige am Tag vor der Bluttat in einen Hofladen eingebrochen haben soll. Eine Überwachungskamera hatte ihn dabei gefilmt.

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