Oberösterreich

Frau ließ 14 Hunde in Kot und Urin verwahrlosen

Eine Frau (35) muss sich am Dienstag zum zweiten Mal vor dem Landesgericht Ried im Innkreis verantworten. Der Vorwurf: Tierquälerei an 14 Hunden.

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    Frau vernachlässigte 14 Hunde in ihrer Wohnung, die Pfotenhilfe kümmerte sich um die Tiere
    Frau vernachlässigte 14 Hunde in ihrer Wohnung, die Pfotenhilfe kümmerte sich um die Tiere
    Pfotenhilfe

    Für Dienstagnachmittag ist die 35-jährige Janet L. bereits zum zweiten Mal vom Landesgericht Ried im Innkreis geladen, weil sie der ersten Verhandlung im Oktober fernblieb. Vorgeworfen wird der Angeklagten Tierquälerei an 14 Hunden, die sie in ihrer Braunauer Kleinwohnung so schwer vernachlässigt hatte, dass zwei davon schon verstorben waren.

    Nachdem ein Tierarzt diesen schweren Fall von Animal Hoarding der Behörde meldete, beschlagnahmte der Amtstierarzt Ende Juni die überlebenden 12 Hunde und übergab sie dem Tierschutzhof Pfotenhilfe, dessen Geschäftsführerin Johanna Stadler die Tiere selbst aus der Wohnung holte.

    "Bereits im Stiegenhaus wurden wir vom beißenden Uringestank zurückgeworfen. Der Boden der Wohnung war ein See aus Kot und Urin und darauf saßen, lagen und standen 12 bemitleidenswerte Geschöpfe, deren verzweifelte Blicke uns bis ins Mark trafen", berichtet Stadler.

    Und weiter: "Mit zwei Tierrettungsbussen transportierten wir die total verwahrlosten Hunde zu uns auf den Tierschutzhof, wo wir sie zunächst stundenlang baden und die gröbsten Verfilzungen entfernen mussten. Ihr Fell war mit Kot und Urin durchtränkt und schon so stark verfilzt, dass die Haut bereits wund war."

    Mutter will neue Hunde für ihre Tochter bestellen

    Die Angeklagte, die auch schon seit Jahren in Villach und Salzburg einschlägig amtsbekannt ist, sei laut Richterin Mag. Kerstin Fischer wieder in der Stadt Salzburg aufhältig, wo sie von einer Sozialarbeiterin betreut werde. Bereits im Sommer hatte die Pfotenhilfe von anderen Tierschutzvereinen erfahren, dass L.s Mutter, die ebenfalls zumindest zwei Hunde hält, neue Hunde für ihre Tochter im Internet zu bestellen versucht.

    "Unrechtsbewusstsein ist bei den beiden nicht festzustellen, im Gegenteil beteuerte die Mutter uns gegenüber monatelang, dass es den Tieren bei ihrer Tochter nicht schlecht gegangen sei und sie beide so lange kämpfen würden, bis sie die Hunde wieder zurückbekommen. Die 12 Opfer sind allerdings mittlerweile an neue Familien vermittelt", so Stadler.

    "Das Problem ist, dass Animal Hoarding eine Krankheit ist, die meist viel zu lange nicht erkannt wird. Die Betroffenen glauben, dass sie ohne Tiere nicht leben können und häufen so viele wie möglich an. Dabei bemerken sie nicht, dass sie völlig überfordert sind und es den Tieren sehr schlecht geht. Ich kann nur hoffen, dass die Angeklagte ein dauerhaftes Tierhaltungsverbot bekommt."

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      Sabine Hertel