"Pure Abzocke"
Frau eingesperrt – Schlüsseldienst kostet sie 1.887,72€
Weil sich ihre Haustür nicht mehr öffenen ließ, rief Martina L. den Schlüsseldienst. Als sie die Rechnung sah, war sie schockiert.
Nicht aus-, sondern eingesperrt war Martina L. (Name und Alter von der Redaktion geändert) an einem Freitagmorgen in ihrer Wohnung. Weil die 45-Jährige die Tür nicht selbst öffnen konnte, musste sie den Schlüsseldienst rufen. Das sollte sie einiges kosten.
Frau in Wohnung eingesperrt
"Es war ein Freitag und ich hatte frei. Gegen sieben Uhr früh hat mich aber meine Katze geweckt, weil sie in den Garten wollte. Als ich sie hinauslassen wollte, hab ich gemerkt, dass meine Tür klemmt. Ich hab sie einfach nicht aufbekommen", erzählt die Niederösterreicherin im Gespräch mit "Heute". Da ihr Vermieter gleich nebenan wohnt, bat sie ihn, es von außen probieren. Doch auch dieser konnte die Tür nicht öffnen.
Die 45-Jährige suchte daraufhin im Internet nach Schlüsseldiensten. "Ich hab ehrlich gesagt einfach den ersten Dienst angerufen, der aufpoppte. Schon am Telefon hat man mir gesagt, ich müsse den Nachtzuschlag bezahlen, weil ich vor 8 Uhr angerufen hab", schildert die 45-Jährige.
"Ganze Zeit komisch vorgekommen"
Etwas später kam schon ein Mitarbeiter. "Der hat direkt gesagt, es werde schwierig und dann hat er da insgesamt sicher über zwei Stunden herumgewerkt", so L. Zwischendurch musste der Arbeiter sogar zurück ins Lager fahren, um ein neues Schloss und einen neuen Zylinder für die Tür zu holen. Als die Tür schließlich offen war, hat Frau L. den Mann in die Wohnung gebeten, um die Rechnung zu erledigen.
"Es ist mir die ganze Zeit schon etwas komisch vorgekommen. Er hat, während er gearbeitet hat, schon mehrmals gefragt, ob ich bar oder mit Karte zahlen werde. Ich habe immer gesagt, das kommt auf den Betrag an und habe mehrmals gefragt, mit welcher Summe ich ungefähr rechnen kann. Da hat er mir aber dann nicht geantwortet", erinnert sich die Frau.
Mit maximal 500 Euro gerechnet
Schließlich der Schock: 1.887,72 Euro sollte Frau L. bezahlen. "Ich war in dem Moment etwas überrumpelt aber musste ja zahlen. Ich hab dann mit Karte bezahlt, weil ich mir dachte, vielleicht kann ich das Geld dann notfalls wieder irgendwie zurückholen", erklärt sie. Die Niederösterreicherin meint, mit maximal 500 Euro gerechnet zu haben. "Aber fast 1.900 Euro? Das ist Abzocke pur!", ärgert sie sich.
Weil sie im ersten Moment etwas perplex war, hat sie nicht reagiert. Wenig später sah das schon anders aus: "Ich habe bei der Firma angerufen und versucht, mich zu beschweren. Zuerst wurde ich mehrmals weggedrückt und dann wurde mir sehr unhöflich erklärt, ich solle doch ein Mail schreiben", so die Niederösterreicherin. Für sie noch nicht genug. Sie hat nun Anzeige bei der Polizei erstattet, hofft nun, zumindest einen Teil des Geldes wiederzubekommen.