"Das ist eine Sekkiererei"

Frau (58) muss für Termin bei Polizei 100 Euro zahlen

Eine Linzerin pflegt ihren schwerkranken Sohn. Für eine Untersuchung beim Amtsarzt musste sie bei der Polizei erscheinen. Die Fahrt kostete viel Geld.

Johannes Rausch
Frau (58) muss für Termin bei Polizei 100 Euro zahlen
Michaela Schäffer ist komplett verzweifelt: Der Krankentransport mit ihrem Sohn Sven – rechts im Bild – zur Polizeistation kostete sie 98 Euro.
privat

Wenn das Leben zur täglichen Herausforderung wird: Seit 25 Jahren pflegt Michaela Schäffer (58) ihren Sohn Sven ganz alleine. Er leidet unter anderem an schwerer Epilepsie. Der junge Mann ist geistig und körperlich beeinträchtigt, muss beispielsweise gewickelt werden, außerdem ist er blind.

Was der Linzerin nun passiert ist, ärgert sie maßlos, wie sie im Gespräch schildert: "Im Rahmen eines Rechtsstreits verlangte eine Richterin des Bezirksgerichts Linz, dass ich für einen amtsärztlichen Termin zur Polizei gehen muss", erklärt die aufgebrachte Frau gegenüber "Heute".

Der Grund: Auf der Dienststelle sollte ihre "Vernehmungsfähigkeit" überprüft werden. "Wegen des instabilen Gesundheitszustands meines Sohnes konnte er nur liegend mit der Rettung transportiert werden", so die besorgte Mutter.

Kein Hausbesuch möglich

Deshalb fragte sie beim Gericht nach, ob nicht der Arzt zu ihr nach Hause kommen könnte. "Dem wurde leider nicht nachgekommen." Folge: Ein Rettungswagen musste extra zur Linzerin heimkommen, um Sven in einer aufwendigen Aktion zur Landespolizeidirektion in der Nietzschestraße zu bringen.

Eine sehr unmenschliche Aktion.
Michaela Schäffer
alleinerziehende Mutter

Für den Hin- und Rücktransport wurden ihr dann 98 Euro in Rechnung gestellt. "Eine sehr unmenschliche Aktion, eine Sekkiererei", so Schäffer verärgert. "Ich kann langsam nicht mehr."

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    Denise Auer

    Auf den Punkt gebracht

    • Michaela Schäffer (58) pflegt seit 25 Jahren ihren schwerkranken Sohn Sven und musste für einen amtsärztlichen Termin bei der Polizei 98 Euro für den Rettungstransport zahlen, was sie als unmenschlich und belastend empfindet
    • Trotz ihres Antrags, den Arzt zu sich nach Hause kommen zu lassen, wurde dies abgelehnt, was die ohnehin schwierige Situation der Familie weiter verschärfte
    JR
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