Oberösterreich

Frau (19) tot – Verdächtiger tat, als sei nichts gewese

Nach dem Tod einer 19-Jährigen in OÖ befindet sich der Verdächtige (18) im Krankenhaus. Nach der Tat soll er sich völlig unauffällig verhalten haben.

Johannes Rausch
Der Tatort im Mühlviertel: Nach einem Streit rastete der 18-Jährige laut Polizei aus, er soll die junge Frau mit einer Schneestange getötet haben. Der Verdächtige befindet sich in der Psychiatrie, es gilt die Unschuldsvermutung.
Der Tatort im Mühlviertel: Nach einem Streit rastete der 18-Jährige laut Polizei aus, er soll die junge Frau mit einer Schneestange getötet haben. Der Verdächtige befindet sich in der Psychiatrie, es gilt die Unschuldsvermutung.
fotokerschi.at

Der grauenvolle Tod einer 19-Jährigen im Mühlviertel beschäftigt die Behörden in OÖ weiterhin, es wird auf Hochtouren ermittelt. Wie berichtet wurde ja am Sonntag in der Früh gegen 8 Uhr die junge Frau blutüberströmt bei Bad Leonfelden (Bez. Urfahr-Umgebung) von einem Autofahrer gefunden. Später stellte sich ein 18-Jähriger Bekannter der Frau der Polizei, er ist geständig, es gilt die Unschuldsvermutung. 

Nun werden immer mehr Details über die Tatnacht bekannt. Der junge Mann holte demnach die Schülerin am Samstagabend in Steyr ab, fuhr mit ihr in ein Casino im tschechischen Studánky an der Grenze. Dort verspielte er jede Menge Geld, danach fuhren beide in den frühen Morgenstunden wieder nach OÖ zurück. In einem Waldstück kam es dann zum Streit. Laut derzeitigem Ermittlungsstand ging es dabei darum, dass der 18-Jährige wieder zurück ins Casino wollte, die Schülerin aber heim. Zudem wollte sie dem Mann offenbar kein weiteres Geld zum Verspielen leihen. 

Derzeit wird der mutmaßliche Täter (18) in der Forensischen Abteilung des Kepler Universitäts Klinikums untersucht.
Derzeit wird der mutmaßliche Täter (18) in der Forensischen Abteilung des Kepler Universitäts Klinikums untersucht.
KUK Linz

Das dürfte den 18-Jährigen komplett aus der Fassung gebracht haben. Laut Polizei schlug er mehrmals mit einer Schneestange auf das Opfer ein, der Obduktionsbericht zeugt von der Brutalität der Tat, die zwischen vier und fünf Uhr in der Früh passiert sein soll.

Merkwürdiges Verhalten nach mutmaßlicher Tat

Nur wenige Stunden nach der Bluttat sei der 18-jährige Verdächtige heimgefahren. Nichts schien auf die brutalen Vorkommnisse der Bluttat hinzudeuten. Nach einem Bericht der "Kronen Zeitung" sei er lediglich "etwas nervös" gewesen. Jedoch hat er sich "nicht wirklich auffällig" gezeigt. 

Seine psychischen Probleme waren bekannt. Er sei aber "nie aggressiv, immer feinfühlig und fürsorglich" gewesen, wie Angehörige erklären. "Der Tatverdächtige hatte psychische Probleme", sagt Staatsanwältin Ulrike Breiteneder im Gespräch mit "Heute". Wie berichtet, vertraute sich der 18-Jährige seinem Bruder an. Der rief bei der Polizei an und meldete: "Mein Bruder hat gesagt, dass er sie erschlagen hat." Vermutlich war der Tatverdächtige selbst psychisch nicht in der Lage, sich zu stellen.

"Der Tatverdächtige hatte psychische Probleme." Staatsanwältin Ulrike Breiteneder

"Er befindet sich derzeit in der Forensischen Abteilung am Neuromed Campus", so Breiteneder. Wegen einer psychischen Erkrankung soll er in Behandlung, außerdem spielsüchtig gewesen sein.

Der 18-Jährige wurde am Montagnachmittag in Untersuchungshaft genommen. Er dürfte wegen der schweren Erkrankung bereits länger im Krankenstand gewesen sein.

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    Der 18-jährige Tatverdächtige wird derzeit von LKA-Beamten einvernommen.
    Der 18-jährige Tatverdächtige wird derzeit von LKA-Beamten einvernommen.
    fotokerschi.at

    Laut Medienberichten handelt es sich um Schizophrenie. Ob diese Krankheit möglicherweise der Auslöser für die Tat war, ist bis jetzt noch nicht klar. Der 18-Jährige habe sich in letzter Zeit verändert. Gemeinsam mit einem Freund sei er in der Nacht regelmäßig ins Casino gefahren.

    Bist du als Frau von Gewalt betroffen?
    Bei unmittelbar drohender Gefahr den Polizei-Notruf 133 bzw. den Euro-Notruf 112 oder Frauenhelpline gegen Gewalt 0800 222 555 wählen.
    Oder ein SMS an die Polizei schicken: 0800 133 133.
    Frauenhaus Linz: 0732/606700
    Frauenhaus Wels: 07242/67851
    Frauenhaus Steyr: 07252/87700

    "Im Ermittlungsverfahren wird es um Fragen der Zurechnungsfähigkeit gehen", so Breiteneder. Ein psychiatrisches Gutachten ist laut Breiteneder in Auftrag. Insgesamt könnte das Ermittlungsverfahren "zwei bis drei Monate" dauern. 

    Frau ins Gesicht geschossen

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