FPÖ-Politiker wirft Regenbogenfahne in den Mistkübel

Mit einem Instagram-Video sorgt der oberösterreichische Landtagsabgeordnete Michael Gruber für Aufregung. In einem Clip auf seiner Instagram-Seite sieht man den 48-jährigen, wie er eine Regenbogenfahne zuerst zusammenknüllt und dann in einen Mülleimer wirft. Er wettert dabei gegen "Gender, 96 Geschlechter" und "linke degenerierte Politik". Darüber scheint er verunsichert, sagt im OÖ-Dialekt: "Ka Mensch kennt si mehr aus."

Er schimpft gegen die "Frühsexualisierung unserer Kinder" und schimpft: "Regenbogen dort, Regenbogen da." Sein Fazit: "Ois a Wahnsinn, ois fian Mistkübi." Dorthin schmeißt der Politiker in dem Video dann die Fahne auch. Sie gilt weltweit als Symbol der "Toleranz und Akzeptanz der Vielfalt von Lebensformen", wie es auf Wikipedia heißt.

Die gewünschte Aufmerksamkeit und Aufregung folgte auf dem Fuß: SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner machte das Thema zur Chefsache. Parteichef Herbert Kickl solle sich nicht nur von Gruber zu distanzieren, sondern "schnellstmöglich dafür zu sorgen, dass dieser zurücktritt".

"Widerliche Aussagen"

Der Grüne LGBTIQ+-Sprecher David Stögmüller forderte ebenfalls einen raschen Rücktritt Grubers. Die Regenbogenfahne sei "so viel mehr als eine bloße Fahne, sie ist ein Symbol für den langen Kampf der Community für Gleichstellung und ein diskriminierungs- und gewaltfreies Leben".

NEOS-OÖ-Landessprecher Felix Eypeltauer findet dafür unmissverständliche Worte: "Derart widerliche Aussagen und dieses Verhalten haben in der oö. Politiklandschaft nichts verloren. Das ist nicht nur dumm, sondern eine Androhung von Gewalt gegen alle, die nicht ins Weltbild der FPÖ passen. Die FPÖ zeigt einmal mehr ihr autoritäres, freiheitsfeindliches Gesicht. Als NEOS OÖ verurteilen wir diese Aussagen zutiefst und begrüßen die Anzeigen unseres Nationalratsabgeordneten Yannick Shetty sowie der Grünen."