Als Nummer eins durchs Ziel

Kickl mit Wahl-Ansage: "Bisschen katholischer werden"

FPÖ-Chef Herbert Kickl war zu Gast bei "Niederösterreich heute" und sprach unter anderem auch über die Zeit nach der Wahl.

Lukas Leitner
Kickl mit Wahl-Ansage: "Bisschen katholischer werden"
FPÖ-Chef Herbert Kickl will bei der kommenden Wahl als erster durchs Ziel. (Archivbild)
ERWIN SCHERIAU / APA / picturedesk.com

Am Sonntag in zwei Wochen, dem 29. September, wählt Österreich eine neue Zusammensetzung des Nationalrats. Die Parteien befinden sich im Intensivwahlkampf und ringen um die Stimmen der Wähler, um noch den einen oder anderen Prozentpunkt gutzumachen.

Die Zeit bis zur Wahl tickt und aus diesem Anlass lud die ORF Sendung "Niederösterreich heute" den Umfragen-Ersten und FPÖ-Chef Herbert Kickl zum Gespräch ein. Abgehalten wurde das Interview in einem Gasthaus direkt an der hohen Wand.

Zweite Bergheimat

Die Location wurde vom Freiheitlichen Frontman persönlich ausgewählt. Es sei seine "zweite Bergheimat" nachdem er zum Studieren von Kärnten nach Wien gezogen ist. Dort fühle er sich wohl, das Wandern und der Sport in der Natur würden ein guter Ausgleich zur Arbeit sein.

Das ist auch mitten im Wahlkampf keine Ausnahme. Immer wieder genehmigte sich der FPÖ-Chef eine Auszeit in den Bergen – wie auf seinem Facebook-Profil zu sehen ist –, um Kraft zu tanken und einen klaren Kopf zu bewahren.

"Bisschen katholischer werden"

Immerhin geht es am 29. September um viel und die Ziele und Ambitionen des Freiheitlichen sind hoch gesetzt. Kickl erwarte sich, als Nummer eins durchs Ziel zu gehen und das mit gutem Abstand. Das könnte dem blauen Obmann auch gelingen, denn in den Umfragen führt die FPÖ schon seit Monaten. Eine Regierungsbeteiligung der Freiheitlichen ist aber auch dann noch nicht gesichert, denn bislang sprachen sich alle Parteien gegen eine Koalition mit Kickl aus.

Dann werden so manche ein bisschen katholischer werden
FPÖ-Chef Herbert Kickl
Im Interview mit "Niederösterreich heute"

"Ich glaube, da wird noch sehr, sehr viel Bewegung und Dynamik hineinkommen. Aber das Wichtigste ist, dass wir diese Koalition mit den Wählern haben, dass wir als Nummer eins, dann diesen Wahlabend abschließen können. Dann werden sie sehen, dann werden so manche, wie man so schön sagt, ein bisschen katholischer werden", polterte der FPÖ-Chef.

Volle Aufarbeitung der Coronapandemie

In seinem Programm fordert Kickl etwa die "volle Aufarbeitung der Coronapandemie". In Niederösterreich gibt es dafür bereits den Corona-Fond, der mittlerweile rund vier Millionen Euro ausgezahlt hat. Kickl sei aber der Meinung, dass es "nötig ist, auch auf Bundesebene anzusetzen – in Ergänzung zu den Maßnahmen in Niederösterreich".

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"Der Bund war ja auch das Epizentrum des Übels. Da gibt es unglaublich viel aufzuarbeiten, man denke an die RKI-Files, wo wir ja jetzt sehen, dass ein Großteil dieser Corona-Maßnahmen eigentlich evidenzbefreit gewesen sind. Man hat Milliardenbeträge verband und hat in Wahrheit eine schlechtere Bilanz erzielt, als Länder, die auf all diese Maßnahmen – Lockdowns, Zwangsimpfungen – verzichtet haben. Hier gibt es also sehr, sehr viel aufzuarbeiten. Ein großes Bedürfnis nach Gerechtigkeit und Transparenz", betonte Kickl.

Sachleistungskarte sei zweitbestes Modell

Beim Themenschwerpunkt Asyl und Migration begrüße er die Sachleistungskarte in Niederösterreich sehr – "Das ist ein gutes Modell". "Es ist für mich aber noch immer die zweitbeste Lösung, weil die beste Lösung ist, dass wir den Zuzug in unser Asylsystem, von Leuten aus Afghanistan, Syrien, Somalia, also von Ländern, die tausende Kilometer entfernt sind, komplett abstellen. Und das ist überhaupt nichts Unmenschliches, das ist das normalste auf der Welt. Es liegen unzählige sichere Drittstaaten zwischen uns und diesen Ländern", erklärte Kickl seine Linie.

"Müssen genauer hinschauen"

Im ORF-Sommergespräch führte Kickl auch an, dass er strukturelle Veränderungen in Österreich sehen möchte. Vor allem beim Föderalismus könne man einsparen. "Ich denke da wird man auch genauer hinschauen müssen, bei der einen oder anderen heiligen Kuh. Es kann nicht sein, dass Begehrlichkeiten, ich sage einmal von Kammern oder von Landeshauptleuten dazu führen, dass dann unterm Strich die Leistung, die die Menschen brauchen, nicht gegeben ist. Das Gesundheitssystem ist so ein Beispiel", erklärte Kickl.

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    • Am 29
    • September wählt Österreich einen neuen Nationalrat, und die Parteien befinden sich im intensiven Wahlkampf
    • FPÖ-Chef Herbert Kickl, der in einem Interview seine Ziele und Ambitionen darlegte, betonte die Notwendigkeit der Aufarbeitung der Coronapandemie und sprach sich für strukturelle Veränderungen sowie eine restriktivere Asylpolitik aus
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