Niederösterreich
FPÖ: "Kein Windpark ohne Zustimmung der Bevölkerung"
"Kein Windpark, keine PV-Anlage ohne Zustimmung der ansässigen Bevölkerung", heißt es seitens der FPÖ zum Thema Windenergie.
Bei allen Diskussionen über Erneuerbare Energie, Klima, Klimawandel, Energiewende und Klimaschutz dürfe der Naturschutz nicht vergessen werden, haben am Dienstag der Zweite Präsident des NÖ Landtags, Gottfried Waldhäusl, und LAbg. Dieter Dorner (beide FPÖ) betont. "Kein Windpark, keine PV-Anlage ohne Zustimmung der ansässigen Bevölkerung", verwies Dorner auf die Notwendigkeit von Volksbefragungen.
Schritt für Schritt
Die FPÖ sehe die Nutzung Erneuerbarer Energien prinzipiell positiv, die allerdings nur Schritt für Schritt und ohne Zwang funktionieren könne, sagte der Raumordnungs- und Energiesprecher laut einer Aussendung. Deshalb seien die Bürger einzubinden. Dorner wies auch darauf hin, dass Niederösterreich 40 Prozent des österreichweit alternativen Stroms erzeuge.
Effizienz lasse laut FP zu wünschen über
Die Effizienz lasse hingegen zu wünschen über, erklärte der Mandatar. So unterscheide sich die tatsächliche jährliche Erzeugung von 4,30 Mio. MWh deutlich von der theoretisch möglichen von 16,3 Mio. MWh. Man liege bei der Windkraft somit bei lediglich rund 26 Prozent Effizienz. Die Spanne habe dramatische Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit. Österreich sollte überlegen, neue Gaskraftwerke zu errichten, die dereinst auch mit Wasserstoff befeuert werden könnten, regte Dorner an.
Natürlich sei es sinnvoll, PV-Anlagen auf Parkplätzen, Dächern von öffentlichen Gebäuden oder von Lagerhallen zu errichten. "Eine 40 Hektar PV-Anlage in die grüne Wiese zu setzen, so wie das in meinem Bezirk geplant war, halte ich hingegen für absurd", betonte der Mandatar.
"Windkraft im Wald geht gar nicht"
"Windkraft im Wald geht gar nicht", hielt auch Waldhäusl fest. Der Wald sei wichtig für künftige Generationen und dürfe nicht mit tonnenschweren Betonsockeln für Windräder zubetoniert werden. Hier müsse der Naturschutz, der auch Heimatschutz sei, klaren Vorrang haben, so der Zweite Landtagspräsident.
NEOS: FPÖ keine Expertin in Fragen der Energiepolitik
Kritik an den Ausführungen kam von der nö. NEOS-Chefin Indra Collini: „Die FPÖ mag eine Expertise haben, wenn es um Rechtsextremismus, die Annäherung an die Taliban oder das Ausspielen der Bürgerinnen und Bürger gegen ihre eigenen Interessen im Klimaschutz geht. Sie ist aber ganz sicher keine Expertin in Fragen der vorausschauenden Energiepolitik. Wer heute neue Gaskraftwerke bauen lassen möchte, hat ganz offensichtlich keine Ahnung von den Herausforderungen der Zukunft. Angesichts der Unterstützung der FPÖ für große Straßenbauprojekte, wirkt außerdem jedes Engagement gegen Bodenversiegelung unglaubwürdig.“