Politik
FPÖ-Chef Kickl kommt nicht zum Akademikerball
Nach zweijähriger Pause findet am Freitag in der Hofburg wieder der umstrittene Akademikerball statt. FPÖ-Chef Herbert Kickl ist nicht dabei.
Der Akademikerball findet am kommenden Freitag nach zweijähriger Pandemie-Pause wieder in der Wiener Hofburg statt. Gegner haben zu Protesten aufgerufen. Der Ball gilt seit Jahren als umstritten.
Sellner 2020 zu Gast
Teilnehmer sprechen von einem "klassischen Wiener Nobelball", Gegner kritisieren das Event als internationales Vernetzungstreffen Rechtsextremer. Beim bisher letzten Ball im Jahr 2020 war u.a. Martin Sellner zu Gast, Chef der "Identitären Bewegung". 2012 sorgte die Teilnahme der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen für Aufsehen, berichtet die APA.
Kickl war noch nie dabei
Organisiert wird der Akademikerball mittlerweile von der Wiener FPÖ, freiheitliche Politiker zählen seit Jahren zu den Stammgästen: Mit Ausnahme von Herbert Kickl. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern Heinz-Christian Strache und Norbert Hofer hat er bisher nie am Akademikerball teilgenommen.
Er wird auch heuer nicht dabei sein, da er auf Wahlkampftour in Kärnten weilt. "Das ist nicht meine Welt", sagte Kickl bereits im Jahr 2014 gegenüber der "Presse". Er sei "generell kein großer Ballgeher", hieß es.
Demos eskaliert
Im Jahr 2014 sind die Demonstrationen gegen den Ball in der Wiener Innenstadt eskaliert. Es gab mehrere Verletzte, Geschäfte wurden verwüstet und Polizisten attackiert. In den Jahren danach beruhigte sich die Situation aber deutlich.
Auch heuer sind wieder zahlreiche Demonstrationen angekündigt, etwa von der Offensive gegen Rechts. Der Protest startet um 18 Uhr beim Schottentor.
FPÖ spricht von Mordaufrufen
Ballorganisator Udo Guggenbichler beklagte am Dienstag Gewalt-Aufrufe im Vorfeld des Balls - er brachte deswegen auch eine entsprechende Sachverhaltsdarstellung ein. "Es ist zu befürchten, dass, den in den sozialen Medien gestarteten Mordaufrufen durch die heimische Antifa-Szene auch entsprechende Taten auf Wiens Straßen folgen könnten", so der Wiener FPÖ-Landtagsabgeordnete in einer Pressemitteilung.