Formel 1
Formel 1 im Heli: "Mehr PS, aber Max ist schneller"
Formel 1 aus der Vogelperspektive! Mirko Flaim liefert in Spielberg die TV-Bilder aus dem Hubschrauber. Er erzählt "Heute" vom außergewöhnlichen Job.
In Spielberg dröhnen die Motoren. Gerade brettern die Formel-2-Boliden über die Rennstrecke, in einer Stunde geht es mit der Formel 1 weiter. Auf einer Wiese mitten in der Strecke liegt Mirko Flaim auf einer Liege und genießt die Sonne. Links von ihm steht ein kleiner Kühlschrank mit kalten Getränken, rechts von ihm ein großer, silberner Hubschrauber.
Die Ruhe täuscht. Flaim hat nur eine kurze Arbeitspause. Wenn Max Verstappen und Co. über den Red-Bull-Ring brettern, schwebt er in seinem Helikopter über dem Ring. Denn er ist der Pilot, der für die TV-Bilder zuständig ist. "Der beste Platz, den man als Zuschauer haben kann", grinst der 39-jährige Südtiroler im "Heute"-Talk. Freilich ist sein Job nicht so entspannt, wie die Fans einen Grand Prix auf der Tribüne oder zu Hause vor dem Fernseher erleben.
"Der Luftraum hier ist sehr genau koordiniert", berichtet Flaim. "Mir gehört das Gebiet über dem Ring praktisch alleine. Sollte ein Polizeihubschrauber in den Luftraum kommen, werde ich gewarnt." Wie sein Arbeitsalltag im Cockpit aussieht? "Ich bin quasi ein fliegendes Stativ, bringe den Kameramann an gewisse Punkte, von denen man gute Bilder machen kann. Ich habe den Regisseur am Ohr, der mir sagt, wo wir hinfliegen sollen. Außerdem habe ich einen Monitor, auf dem ich sehe, was gefilmt wird."
Wer hat eigentlich mehr PS unter der Haube? Flaim oder Verstappen? Der Pilot grinst: "Ich fliege einen Ecureuil H125 von Airbus. Der hat 850 PS, also wohl mehr als ein Red-Bull-Bolide, aber auch mehr Gewicht. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei etwa 300 km/h, also auch ähnlich wie bei einem Formel-1-Auto. Wir können aber nicht so schnell fliegen, dass wir den Formel-1-Autos nachkommen. Deswegen haben wir einige strategische Punkte, die wir hier anfliegen."
Ob Flaim seinen Job mit Verstappen und Co. tauschen würde? "Sehr gerne", grinst der Flying-Bulls-Pilot. "Es muss nicht unbedingt ein Formel-1-Cockpit sein, aber generell würde es schon Spaß machen, einmal im Motorsport zu fahren." Nicht nur deswegen verfolgt er die Rennen gerne mit: "Privat, weil mich Motorsport und Technik interessieren. Und beruflich schaue ich mir das Rennen in Spielberg auch später in der Wiederholung an, damit ich sehe, welche Bilder für die TV-Übertragung genommen wurde. Das hilft, um für das nächste Jahr vorbereitet zu sein."