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"Forever 21" meldet Insolvenz an

Die US-Modekette "Forever 21" steht kurz vor dem Konkurs. 178 Geschäfte müssen geschlossen werden.

Heute Redaktion
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Steht "Forever 21"  vor dem Konkurs?
Steht "Forever 21" vor dem Konkurs?
Bild: iStock

35 Jahre ist es her, seit ein Ehepaar aus Südkorea "Forever 21" mit dem Ziel vor Augen gegründet hat, eine Realisierung des amerikanischen Traums zu verkörpern. Jetzt schließt die Modekette 178 Filialen, betroffen davon sind vor allem Niederlassungen in Europa und Asien. Gerade wurde um Restrukturierungshilfe angesucht.

Klagen, Skandale, Negativschlagzeilen wegen Arbeitsbedingungen

Nach Umsatzeinbußen und Skandalen, Streit um Arbeitsbedingungen, weil weniger als der gesetzliche Mindestlohn gezahlt wurde, Klagen von Designern wegen Verletzungen des Urheberrechts, hat dieser Traum nur mehr wenig Platz in der Realität. Erst vor kurzem verklagte Ariana Grande Forever 21, weil die Models so aussehen wie in ihrem Video zum Song "7 Rings". "Wir sind innerhalb von nur sechs Jahren in 47 Länder expandiert und haben unser Sortiment erweitert, das war sehr kompliziert", sagt Linda Chang, Tochter der Firmengründer und Vizepräsidentin des Unternehmens.

Auslaufendes Geschäftsmodell Fast Fashion

So ist das Schicksal von "Forever" 21 auch das Symbol einer Ära, die gerade zu Ende geht. Die Wende von Fast-Fashion hin zu Nachhaltigkeit kann es nicht mehr glaubwürdig mitmachen. Die Mode der Masse, die sich nur an der Kopie wechselnder Trends orientiert, funktioniert so nicht mehr. Das Bewusstsein, Wissen und auch Interesse der Käufer an der Herstellungsweise ist in den vergangenen Jahren gestiegen und zeitgleich sanken die Umsätze bei Modeketten, die ähnlich positioniert waren. Dazu kommt die Konkurrenz zum Online-Markt. Noch vor drei Jahren verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz bei vier Milliarden Dollar. Drei Jahre später liegt er nur mehr bei 2,5 Milliarden Dollar. Weltweit sollen nun 350 Filialen geschlossen werden.

Damit ereilt die Kette ein ähnliches Schicksal wie 8567 Einzelhändler, die dieses Jahr bereits ihre Geschäfte geschlossen haben. Im Falle von "Forever 21" war es ein schnelles, unverhältnismäßiges Wachstum und ein anderes Image als Zara, Mango und Co., die den Wandel aus der Fast-Fashion-Riege besser überleben.