Ausstieg aus Öl und Gas

"Förderfiasko" beenden, Heizungstausch wieder ankurbeln

Tausende Arbeitsplätze, der Ausstieg aus Öl und Gas sowie die Erreichung der Klimaziele seien derzeit akut gefährdet, warnt Global 2000.
Bernd Watzka
09.02.2025, 17:43

Vor einem starken Einbruch bei der Förderung eines Heizungstausches warnt die Umweltschutzorganisation Global 2000. Nach dem Wegfall der Bundesförderung könnten nur noch Landesförderungen in Anspruch genommen werden.

"Strohfeuer angezündet"

Tausende Arbeitsplätze, der Ausstieg aus Öl und Gas sowie die Erreichung der Klimaziele seien akut gefährdet. "Man hat mit hohen Förderungen ein Strohfeuer angezündet, das nicht lange brennt", so Johannes Wahlmüller, Klimasprecher der Umweltschutzorganisation.

„Wir brauchen gesetzliche Regelungen, damit die Umstellung auf klimafreundliche Heizungen bis 2040 verpflichtend wird.“
Johannes WahlmüllerGlobal 2000

Wiedereinführung gefordert

Es bedürfe einer "raschen Wiedereinführung der Bundesförderung", und auch die Bundesländer seien "gefordert, ihre Förderungen zu erhöhen". Gleichzeitig gelte es, "gesetzliche Regelungen zu schaffen, damit die Umstellung auf klimafreundliche Heizungen bis 2040 verpflichtend wird" und damit auch im Bereich vermieteter Wohnungen umgesetzt werde, betonte Wahlmüller.

In Tirol gibt es am meisten Geld für einen heizungstausch
In Tirol gibt es am meisten Geld für einen heizungstausch
Global 2000

Unterschiedliche Förderhöhen

Global 2000 verweist auf die sehr unterschiedlichen Förderhöhen in den Bundesländern. "Nach dem Wegfall der Bundesförderung gibt es nun in Niederösterreich genau null Euro an Einmalzuschuss, in Tirol dagegen immerhin noch 13.000 Euro."

Dazwischen liege "Oberösterreich (1.700 Euro), Steiermark (2.500 Euro) das Burgenland (3.500 Euro), Vorarlberg (4.000 Euro) Salzburg (5.000 Euro), Kärnten (6.000 Euro) und Wien (12.000 Euro)", rechnete Wahlmüller vor.

Umsteigen auf umweltfreundliche Heizsysteme

Empfehlenswerte Heizungen

  • Pellets-Heizungen sind eine kostengünstige Form der Nutzung erneuerbarer Energien. Reststoffe aus der Sägeindustrie werden dafür zu Presslingen verarbeitet werden. Die Heizung sollte durch eine Solaranlage für Warmwasserherstellung und Heizungsunterstützung ergänzt werden.
  • Wärmepumpen entziehen der Umgebung (Grundwasser, Erdreich, Luft) Wärme und bringen sie mithilfe von elektrischer Energie auf ein höheres Temperaturniveau. Je höher das Temperaturniveau in der Umgebung, desto effizienter können Wärmepumpen arbeiten.
  • Solarwärme: Thermische Solaranlagen können sowohl Warmwasser im Sommer als auch zur Heizungsunterstützung im Winter dienen. Für die Warmwasserversorgung reichen kleinere Solarkollektoren in Verbindung mit einem Warmwasserspeicher.
  • Stückholzheizungen gehören zu den günstigsten Formen der erneuerbaren Energien. Allerdings muss das Holz manuell gelagert und nachgelegt werden. Einmal entzündet, kann der Brennvorgang nicht mehr gestoppt werden. Deshalb ist ein Pufferspeicher ratsam.
  • Fernwärme ist eine Schlüsseltechnologie für den Klimaschutz und ermöglicht komfortables Heizen ohne regelmäßige Wartung. Wenn eine Fernwärmeleitung in der Nähe liegt, ist ein Anschluss generell zu empfehlen.

Anstieg bei Förderungs-Reservierungen

Zuvor hatten Medien berichtet, dass die Reservierungen für Heizungsförderungen im Dezember 2024 sprunghaft nach oben gingen. Der Andrang führte dazu, dass die Aktion "Raus aus Öl und Gas", die bis 2027 hätte laufen sollen, kurz vor Weihnachten 2024 vorzeitig beendet wurde.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 09.02.2025, 17:46, 09.02.2025, 17:43
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