Förder-Schock! Pensionistin muss 30.000 € vorstrecken

Maria Lercher (Name von der Redaktion geändert) aus Niederösterreich wollte es endlich anpacken: Weg von der mühsamen Holzheizung, hin zur umweltfreundlichen Pelletsheizung. Die Bundesregierung lockt derzeit unter dem Slogan "Raus aus Öl und Gas" mit attraktiven Förderungen – da wollte die ehemalige Postangestellte zuschlagen. Doch dann der Schock.

30.000 Euro kostet der Heizungstausch. Die Heizungsförderung der Regierung unterstützt einkommensschwache Haushalte sogar mit bis zu 100 Prozent der Kosten – so auch im Fall der Pensionistin. Ihre Förderung wurde genehmigt, aber was die 64-Jährige nicht wusste: Den gesamten Betrag muss sie zuerst vorstrecken. "Ich bekomme nur 970 Euro Pension, weil ich mein Leben lang Teilzeit gearbeitet habe. Einen Kredit hat mir die Bank auch nicht gegeben", erzählt die verzweifelte Pensionistin.

Heizungstausch bereitet schlaflose Nächte

Die Heizungserneuerung, die eigentlich eine Erleichterung sein sollte, wurde für Lercher somit zum Albtraum: "Ich hatte schlaflose Nächte und wusste nicht, wie ich das bezahlen soll." Besonders ärgerlich: Sie wusste zuvor nicht, dass sie den kompletten Betrag vorfinanzieren muss, obwohl sie die Förderung sicher hatte. "Ein Energieberater war bei mir. Ich habe den Antrag gestellt. Doch niemand hat mich darauf hingewiesen, dass man den Geldbetrag vorfinanzieren muss. Ich möchte andere unbedingt darauf aufmerksam machen, dass man das Geld vorab zahlen muss", sagt sie.

Seitens des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt und Energie wird darauf hingewiesen, dass auf der Website sauber-heizen.at sowie im zugehörigen Förderblatt eine genaue und verständliche Beschreibung der drei Schritte zur Fördereinreichung vorzufinden sei. Zudem gebe es in der Kooperationsvereinbarung zu "Sauber Heizen" mit den Bundesländern die Möglichkeit einer Überbrückungsfinanzierung – gerade weil die Vorfinanzierung für manche Haushalte eine finanzielle Herausforderung ist.

"Aktuell nutzt aber keines der Bundesländer diese Möglichkeit und bieten nach wie vor keine Vorfinanzierung an. Die zuständigen Landesrät:innen wurden von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler bereits im Juni 2023 mittels Schreiben auf diese Möglichkeit hingewiesen", heißt es auf "Heute"-Nachfrage.

Für die Pensionistin hat sich inzwischen eine Lösung ergeben: Ihr Installateur springt ein und übernimmt die Summe für die neue Heizung vorerst. Sobald Lercher die Fördergelder erhält, kann sie der Firma das Geld dann zurückzahlen. "Ich bin sehr froh darüber und erleichter", sagt sie.