Wiener Wärmeplan

So will Wien den Gasausstieg bis 2040 schaffen

Wien will 2040 klimaneutral sein und bis dahin den fossilen Anteil beim Heizen und bei der Warmwasserversorgung komplett auf Erneuerbare umstellen.

Heute For Future
So will Wien den Gasausstieg bis 2040 schaffen
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke, Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (alle SPÖ) präsentierten am Montag den "Wiener Wärmeplan 2040".
"Heute"/ Denise Auer

32 Prozent der Treibhausgasemissionen in Wien stammen aus dem Gebäudebereich. Zur Erreichung von Klimaneutralität 2040 ist dieser Sektor zentral. Wie der Ausstieg aus fossilem Gas konkret aussehen soll, dazu gibt es jetzt ein Zielbild: Den "Wiener Wärmeplan 2024", der am Montag präsentiert wurde.

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky: "Mit dem Wiener Wärmeplan 2040 verfügen wir nun erstmals über ein konkretes Bild von einer Stadt Wien ohne fossile Energie im Gebäudebereich. Er dient uns als Fundament und Orientierung auf dem Weg zur Klimaneutralität 2040 und damit zu einer unabhängigen und krisensicheren Wärmeversorgung."

"Wir investieren in die Wiener Wärmewende und den Ausstieg aus fossilem Gas bis zum Jahr 2040 über 30 Milliarden Euro", sagte Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke. Auch die etwa 600.000 derzeit verbauten Gasheizungen sollen durch Systeme mit erneuerbarer Energie ersetzt werden. Die 30 Milliarden stemmt aber nicht die Stadt alleine, sondern auch ihre Wirtschaftspartner.

Damit alle Wienerinnen und Wiener mitmachen können, hat die Stadt Wien mit der "Hauskunft" eine Institution geschaffen, "die maßgeschneiderte Beratungs- und Sanierungskonzepte erstellt und kostenlos über die verschiedenen Fördermöglichkeiten berät", so Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

"Heute"-Talk mit Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky

Ausbau der Fernwärme

Der "Wiener Wärmeplan 2024" berücksichtigt den gesamten Gebäudebestand des Stadtgebiets und zeigt, in welchen Gebieten ein Ausbau der Fernwärme in Frage kommt – die bis 2040 gänzlich klimaneutral erzeugt werden soll.

Aufgelistet werden aber auch jene Gegenden, wo vermutlich andere Lösungen notwendig werden. Der Erstellung des Wärmeplans ging laut Stadt eine umfassende Vorbereitungs- und Planungsphase voraus.

Der Ausbau der Fernwärme steht im Zentrum des Plans – von derzeit 1.300 auf 1.700 Kilometer. "Grünes Gas" ist dabei "keine Option", so Klimastadtrat Czernohorszky. "Grünes Gas brauchen wir für die Industrie." Wien setzt auf Großwärmepumpen (25 Prozent), Geothermie (25 Prozent), Müllverbrennung (25 Prozent) und auf Grüne Kraftwerke (25 Prozent).

Der Ausbau der Fernwärme steht im Zentrum des Plans.
Der Ausbau der Fernwärme steht im Zentrum des Plans.
Stadt Wien - Energieplanung

Nicht immer ist Fernwärme die beste Option

Die Gebiete wurden auf Basis des bestehenden und erwartbaren Wärmebedarfs definiert und ausgewiesen. Lokale bzw. infrastrukturelle Gegebenheiten habe man dabei berücksichtigt, hieß es. Wichtige Punkte waren etwa eine bereits vorhandene Fernwärmeanbindung oder auch die Frage, ob Erdwärme genutzt werden kann.

Drei Kategorien wurden festgelegt: Gebiete, in denen Fernwärme die beste Option ist, solche mit guter Eignung für lokale Wärmenetze sowie Bereiche, in denen man eher auf individuelle klimaneutrale Versorgung setzen sollte.

Basierend auf den Überkategorien wurden weitere Unterteilungen festgelegt, etwa was die Fernwärme anbelangt. Hier sind dann Gegenden zu finden, wo es diese schon gibt, weiters solche, wo ein Anschluss an vorhandene Leitungen möglich ist oder wo ein flächendeckender Ausbau in Umsetzung oder zumindest künftig geplant ist.

"Lokale Wärme gemeinsam"-Gebiete

Außerdem wurden "Lokale Wärme gemeinsam"-Gebiete definiert, in denen der Fernwärmeausbau aufgrund der vorhandenen Kapazitäten vorerst nicht vorgesehen ist. Zugleich verfügen sie aber ebenfalls über eine dichte Verbauung. Somit sind sie für gemeinschaftliche Wärmeversorgungen über lokale Netze besonders gut geeignet, wie es hieß.

Genutzt werden sollen dafür anderweitig vorhandene Energiequellen wie etwa Erdwärme. Möglich ist die gemeinsame Versorgung mehrerer Gebäude durch Wärmepumpen. Jene Stadtteile, in denen auf lokale Systeme gesetzt werden sollte, finden sich wenig überraschend vor allem in den äußeren Bezirken.

Informationen zu den einzelnen Gebieten sind hier zu finden

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Wien plant, bis 2040 klimaneutral zu sein und den fossilen Anteil beim Heizen und bei der Warmwasserversorgung komplett auf Erneuerbare umzustellen
    • Der "Wiener Wärmeplan 2024" sieht vor, dass die Stadt und ihre Wirtschaftspartner über 30 Milliarden Euro in den Ausstieg aus fossilem Gas investiert und alle Gasheizungen durch erneuerbare Energiesysteme ersetzt werden sollen
    • Der Plan berücksichtigt den Ausbau der Fernwärme und definiert Gebiete, in denen alternative Lösungen notwendig sind
    • Außerdem wurden "Lokale Wärme gemeinsam"-Gebiete definiert, in denen der Fernwärmeausbau vorerst nicht vorgesehen ist, aber gemeinschaftliche Wärmeversorgungen über lokale Netze besonders gut geeignet sind
    red
    Akt.