Fussball
Knallharte Foda-Abrechnung mit Ex-Spielern und Experten
Die Ära von Franco Foda ist zu Ende gegangen. Der Deutsche verabschiede sich mit einem 2:2-Remis gegen Schottland vom ÖFB-Team.
Durch die 1:2-Niederlage im Play-off-Halbfinale in Wales verpasste Österreichs Fußball-Nationalteam die WM in Katar, musste Foda schließlich den Hut nehmen. Mit dem Remis gegen Schottland gab es einen versöhnlichen Abschluss für den Teamchef, der am Montag erklärte, sich nach viereinhalb Jahren zurückzuziehen. Sein Vertrag läuft mit Ende März aus.
Alles andere als versöhnlich zeigte sich Foda nach dem Spiel im nur spärlich gefüllten Ernst-Happel-Stadion, ging mit seinen Kritikern hart ins Gericht. "Die Mannschaft hat Zukunft, man muss sie arbeiten lassen. Nicht immer nur Nörgeln und Kritisieren. Es wird wichtig sein, in Zukunft zu 1.000 Prozent hinter dieser Mannschaft zu stehen. Auch wenn einmal ein Ziel nicht erreicht wird", meinte der scheidende ÖFB-Teamchef.
Angriffe auf Klein und Mählich
Nachdem Foda die Kritik zunächst noch allgemein hielt, ging der Deutsche schließlich auf Ex-Teamspieler Florian Klein los, der am Montag bei "Servus TV" noch harsche Töne in Richtung des 55-Jährigen anschlug. "Deshalb kann ich dann auch solche Aussagen wie von Florian Klein nicht nachvollziehen, der kritisiert, wie ich über Fußball denke. Er hat mit mir noch nie gesprochen, er kann gar nicht wissen, wie ich über Fußball denke", polterte Foda.
Und wurde dann auch gegen "ORF"-Analytiker Roman Mählich, der immer wieder die taktische Ausrichtung des Nationalteams unter Foda kritisierte, deutlich. "Ich bin kein Ratgeber für meinen Nachfolger, der braucht sicher keinen Berater, wie zum Beispiel einen Roman Mählich. Der hat als Trainer sehr wenig erreicht, ich habe viel erreicht", so der Deutsche.
Stöger-Kritik das "Allerschlimmste"
"Und das Allerschlimmste ist", fuhr Foda in Richtung Klein fort, "dass so ein ehemaliger Spieler, der ehemaliger Nationalspieler ist, jetzt schon einen Trainer kritisiert und ihn bewertet in der Art und Weise, wie er Fußball spielen lässt." Damit spielte der Deutsche auf Kleins Aussagen über Peter Stöger, der als Favorit auf den Teamchef-Posten gilt, an. Nach Kleins Meinung lasse Stöger zu defensiv spielen.
"Wir müssen jetzt endlich damit aufhören", fügte der scheidende Teamchef hinzu, und erklärte, seinem Nachfolger - wer auch immer es ist - die Daumen zu drücken. "Ich wäre sicher ein guter Experte, der nicht ein Spiel sieht, sondern das Spiel auch liest und nicht nur blind Trainer kritisiert."