"Lift" auf Netflix

Flugzeug-Crash bei Sisis Liebling-Schloss

Das legendäre Schloss Miramare bei Triest wird im neuen Netflix-Actionkracher "Lift" zum Hauptquartier einen weltbedrohenden Terrororganisation. 

Fabian J. Holzer
Flugzeug-Crash bei Sisis Liebling-Schloss
Der Jet verpasst Schloss Miramare bei Trieste nur um wenige Meter
Courtesy of Netflix

Von wegen unauffällig: Der am Radar unsichtbare Stealth-Jet von Cryrus Whitaker (Kevin Hart) und seiner Crew knall mehr als sichtbar nur wenige Meter von Schloss Miramare auf den Boden und die Bösewichte reagieren sofort und nehmen die Helden des Films gefangen. Aber alles der Reihe nach: "Lift" ist der erste große Actionfilm des Jahres und ab sofort auf Netflix zu sehen. Ähnlich wie in "Central Intelligence" oder "The Man From Toronto" spielt Hart einen Kriminellen mit einer sehr großen und dauernd offenen Klappe. Und Regisseur F. Gary Gray gilt seit Filmen wie "The Italian Job", "Fast & Furious 8" oder "Be Cool" als Großmeister der rasanten "Heist"-Filme, also jenem Genre, in dem sympathische Verbrecher einen - in der Regel immer "allerletzten" - großen Coup landen wollen. Aber einen Diebstahl wie in "Lift" hat es im Kino noch nie gegeben und schon gar nicht in einem Streaming-Film…  

Im Fall von "Lift" steht der Meisterdieb Cyrus Whitaker - eine Kevin Hart-Version von George Clooney's Danny Ocean - vor einer schweren Entscheidung. Sollen er und seine Crew (u.a. Úrsula Corberóaus aus "Haus des Geldes" und "Daredevil"-Star Vincent D'Onofrio) gingen beim letzten Coup den Behörden ins Netzt und sollen jetzt wegen Kidnapping, Überweisungsbetrug und Transport von gestohlenem Eigentum angeklagt werden. Doch die Agentin Gladwell (Gugu Mbatha-Raw aus "Loki") macht Whitaker und seinen Leuten ein Angebot: Wenn sie einen Job für die Regierung übernehmen und einer Terrororganisation eine dringend benötigte Goldladung stehlen, dann werden ihnen alle möglichen Strafen erlassen. Es gibt nur ein Problem: Das Gold in einem Wert 500 Millionen Dollar wird sich an Board eines Passagierflugzeuges befinden, dass in 15 Kilometern Höhe fliegt. 

Das Unterfangen klingt auf den ersten Blick unmöglich, aber Whitaker und sein Team versuchen trotzdem den Coup möglich zu machen. es bleibt ihnen ja nicht viel anderes übrig, wenn sie nicht ins Gefängnis wollen. Dank der Regierung haben sie dabei Zugriff auf technische Spielereien, wie den schon erwähnten Stealth-Jet. Und ja, wir haben jetzt bereits verraten, dass dieser Jet crashen wird, aber keine Sorge, das ist kein allzu großer Spoiler, denn der Film ist zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht zu Ende. Das Schloss Miramare bei Triest ist dabei das nicht allzu geheime Versteck der Terrororganisation, die auf den Goldtransport wartet und von Lars Jorgensen - gespielt von Frankreichs Hollywood-Ikone Jean Reno ( "The Da Vinci Code") - angeführt wird. Nicht nur das wunderschöne Schloss, dass für Österreichs Erzherzog Ferdinand Maximilian, dem kleinen Bruder von Kaiser Franz Joseph, erbaut wurde, sondern eigentlich alle Umgebungen in "Lift" wirken wie in einem Tourismusfilm inszeniert, egal ob die Schweizer Alpen, London oder vor allem auch Venedig, wo ein guter Teil des Films spielt. Schöner als in "Lift" haben diese Ort wohl selten ausgesehen. 

Die beste Action-Komödie von Netflix seit Jahren hat überraschend wenig Geld gekostet…

Weder die Innenstadt von Venedig, noch Schloss Miramare, das als Lieblingsschloss von Kaiserin Elisabeth gilt, wurden bei den Dreharbeiten beschädigt, viel der Zerstörung, die im Film zu sehen ist, entstand im Computer, ebenso wie die beeindruckenden Sequenzen der Luft-Piraterie im Film. Trotz der teueren Effekte mit und ohne Computer, trotz großer Sets mitten in Venedig und trotz eines namhaften Casts soll "Lift" verhältnismäßig günstige 70 Millionen Dollar gekostet haben. Das ist nichts im Vergleich zu "The Gray Man" (200 Mio), "The Irishman (160 Mio) oder "Red Notice" (150 Mio) und "Lift ist dabei unterhaltsamer als alle drei Zusammen. Perfektes Popcorn-Heimkino!

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