Flug gestrichen – Uber-Fahrgast zahlt horrende Summe

Wenn es wie aus Eimern schüttet oder die Beine nach dem Ausgang einfach nur noch müde sind, dann bestellen sich viele in der Schweiz ein Taxi – oder aber auch ein Uber.

Uber präsentiert zum Jahresende die überraschendsten Zahlen aus dem vergangenen Jahr. Von den längsten über die kürzesten Fahrten bis hin zur Rangliste der Städte, die am liebsten feiern, ist alles mit dabei – auch ein paar geknackte Rekorde.

Basel: Per Uber ans Cannes Film Festival

Ein Deutscher ist der unangefochtene Titelträger der längsten Fahrt in der zehnjährigen Uber-Präsenz in Basel. Dieser war im Mai am Basler Euro Airport, um von dort aus ans Cannes Film Festival zu gelangen. Blöd nur: Der Flug wurde annulliert. Aus purer Not heraus bestellte sich der Mann ein Uber für eine Strecke von rund 663 Kilometern. Die Fahrtkosten beliefen sich auf satte 1595.68 Franken – fast 1.700 Euro.

Der Fahrer, der anonym bleiben will, erzählt: "Die Fahrt verlief gut, der Kunde sagte, dass er dringend zur Promenade des Anglais müsse, wo er ein Hotel gefunden hatte, um an den Filmfestspielen in Cannes teilzunehmen." Der Passagier sei ziemlich müde gewesen, da die Fahrt um 19 Uhr begann und deshalb sei im Uber kaum geredet worden.

Nachdem er den Gast rund acht Stunden und eine Tankpause später abgesetzt hatte, habe der in der Schweiz registrierte Fahrer eine Nacht in einem Hotel gebucht und sei am nächsten Tag zurückgefahren, da er in Frankreich keine Fahrten übernehmen dürfe.

Zürich: Lieber Uber nehmen als drei Minuten laufen

Das andere Ende des Spektrums ist in Zürich zu verorten, wo am 22. Juli die kürzeste Fahrt vom Bleicherweg zur Stockstraße bestellt wurde. 431 Meter betrug die zurückgelegte Strecke – also etwas mehr als der Pariser Eiffelturm mitsamt Antenne hoch ist oder drei Gehminuten.

Auf Platz Zwei der kürzesten Fahrten schafft es ein Fahrgast, der sich am 4. März in Luzern vom Hotel Mandarin Oriental zum Grand Hotel Europe chauffieren ließ, obwohl dazwischen bloß 529 Meter liegen. Der dritte Platz geht an einen Passagier in Genf, der am 10. November vom Place des Alpes zum SBB-Bahnhof Cornavin reiste und dabei 567 Meter zurücklegte.

Laut interner Abklärungen startete oder endete keine dieser Fahrten bei Krankenhäusern, Arztpraxen oder ähnlichen Reisezielen, die auf eine gesundheitliche Einschränkung der Fahrgäste schließen lassen würden. Möglicherweise sind also fehlende Ortskenntnisse, schlechtes Wetter oder zu viel Gepäck die Gründe für die Buchungen.

St. Gallen: Hier ist die Partylaune am größten

Wie Uber mitteilt, wurden im vergangenen Jahr beinahe 47 Prozent aller schweizweit verzeichneten Fahrten nachts gebucht. Der Preis für die feierfreudigste Stadt der Schweiz geht dieses Jahr eindeutig an St. Gallen und seine Studierenden – rund 60 Prozent der in St. Gallen bestellten Uber fuhren nachts. Im Gegensatz dazu bilden Genf und Lugano mit 40 und 39 Prozent nächtlicher Fahrten die Schlusslichter der Rangliste.