Auf Feldbett campiert

Flug gecancelt – Horror-Nacht für Wienerin in Paris

Weil ihr Flug von Paris nach Wien gestrichen wurde, musste eine Wienerin die Nacht am Flughafen verbringen – auf einem Feldbett.

Wien Heute
Flug gecancelt – Horror-Nacht für Wienerin in Paris
Zuerst wurde der Flug verschoben, dann ganz gecancelt. Die Passagiere mussten die Nacht am Flughafen verbringen.
David Damean

Mit einer Horror-Nacht endete ein Kurz-Trip für Bettina G. (Name geändert) in die Stadt der Liebe: Die 45-jährige Wienerin sollte vergangenen Donnerstag eigentlich um 20.30 Uhr mit einer Ryanair-Maschine vom Flughafen Beauvais-Tillé abheben. Doch der Flug wurde erst verschoben, dann ganz gestrichen. Besonders bitter für die 45-Jährige: Sie hätte Freitagvormittag ein Bewerbungsgespräch gehabt.

"Nachdem das Boarding immer mehr nach hinten verschoben wurde, startete es schließlich um 23.30 Uhr. Doch dann wurden wir wieder vom Flugfeld zurückgeschickt. Es gab insgesamt drei Flüge, die gecancelt wurden, unser Flug war der letzte", erzählt Bettina G. Als Grund für den gestrichenen Flug wurde angegeben, dass die Crew – wäre sie losgeflogen – länger als 12 Stunden gearbeitet hätte, und dies sei nicht erlaubt.

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    Leserreporter
    Es war sehr mühsam. Während dieser 2,5 Stunden ging mehrmals der Lautsprecher an, ich habe kaum Schlaf gehabt
    Bettina G.
    über ihre Horror-Nacht am Flughafen

    Laut der 45-Jährigen wurden angeblich 15 Personen – Familien und älteren Menschen – Zimmer besorgt: "Manche Fluggäste versuchten auch selbstständig, sich eine Unterkunft zu suchen. Aber es war schwierig, denn es gab in der ganzen Umgebung keine Zimmer mehr. Einige Einheimische sind dann nach Hause gefahren."

    Ryanair ließ sich daher eine "Notlösung" einfallen: Von 2 Uhr bis 4.30 Uhr wurden Feldbetten aufgestellt, von einer Nachtruhe war aber nicht die Rede: "Es war sehr mühsam. Während dieser 2,5 Stunden ging mehrmals der Lautsprecher an, ich habe kaum Schlaf gehabt", meint Bettina G.

    Von 2 Uhr bis 4.30 Uhr standen den Fluggästen Feldbetten zur Verfügung.
    Von 2 Uhr bis 4.30 Uhr standen den Fluggästen Feldbetten zur Verfügung.
    zVg

    Gutscheine im Wert von 20 Euro als Entschädigung

    Als "Entschädigung" für die Unannehmlichkeiten erhielt die Wienerin insgesamt Gutscheine im Wert von 20 Euro: "Es gab einmal einen Vier-Euro-Gutschein während der dreistündigen Verspätung bis zum Boarding. Dann nach Mitternacht eine kleine Flasche Wasser, während der Nachtruhe einen Tee und am nächsten Morgen einen 16-Euro-Gutschein für ein Frühstück."

    Auch den nächsten Tag durfte Bettina G. noch am Flughafen verbringen, erst um 14.20 Uhr ging ihr Flieger nach Wien – mit rund 18 Stunden Verspätung: "Es ist echt ein Wahnsinn. Aber ich habe es überlebt und mich noch nie so auf mein Bett gefreut. Ich lerne daraus: Einen Ryanair-Flug sollte man nicht am Abend buchen. Je später am Tag, desto größer die Verspätung, desto eher wird er gecancelt", resümiert die 45-Jährige. Einziger Pluspunkt der Horror-Nacht: Für das Bewerbungsgespräch wurde ein neuer Termin vereinbart.

    Europäische Flugsicherung soll schuld sein

    Wie Ryanair in einer Presseaussendung mitteilte, kam es von 27. auf 28. Juni zu mehr als 60 Flugausfällen, die aufgrund der "unzureichenden Leistung der europäischen Flugsicherung verursacht wurden" und von denen alle europäischen Fluggesellschaften betroffen waren.

    "Die ATC-Dienste, die in diesem Sommer nicht von den Streiks der französischen Flugsicherung betroffen waren, sind weiterhin unzureichend, da es wiederholt zu ‘Personalengpässen‘ und nun auch zu ‘Geräteausfällen‘ in der Zentrale in Maastricht kam. Diese wiederholten Verspätungen und Annullierungen von Flügen aufgrund von Missmanagement bei der Flugsicherung sind nicht hinnehmbar", heißt es.

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Wienerin musste eine Horror-Nacht auf einem Feldbett am Flughafen in Paris verbringen, nachdem ihr Flug gestrichen wurde
    • Der Flug von Paris nach Wien wurde mehrmals verschoben und schließlich ganz gestrichen, was dazu führte, dass die Passagiere die Nacht am Flughafen verbringen mussten
    • Trotz der Unannehmlichkeiten erhielt die Wienerin nur Gutscheine im Wert von 20 Euro als Entschädigung und ihr Flug nach Wien hatte schließlich eine Verspätung von rund 18 Stunden
    red
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