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Flieger will landen, während anderer auf Piste steht
Das hätte ins Auge gehen können: Ein Flugzeug steht kurz vor der Landung, das andere will abheben – und das auf derselben Rollbahn.
Nur mit Not hat eine mexikanische Passagiermaschine auf dem internationalen Flughafen von Mexiko-Stadt einen Zusammenstoß mit einem zweiten Flugzeug verhindern können. Videoaufnahmen im Internet zeigten, wie der Airbus der Billigfluglinie Volaris in letzter Sekunde seine Landung abbricht, während auf der Landebahn ein anderer Volaris-Airbus entlangrollt.
Airline-Chef Enrique Beltranena erklärte, dank der "guten Ausbildung" der Piloten sei bei dem nächtlichen Zwischenfall niemand gefährdet worden.
Derartige Vorfälle dürften nicht mehr vorkommen, warnte der Vertreter des mexikanischen Verkehrsministeriums, Rogelio Jiménez Pons, im Fernsehsender Milenio. Nach seinen Angaben bot der für den Umbau der Flugrouten zuständige Regierungsbeamte, Víctor Hernández-Sandoval, seinen Rücktritt an.
Flughafen-Pläne in Mexiko-Stadt sorgen für Sicherheitsbedenken
Hernández-Sandoval sollte im Auftrag der Regierung von Präsident Andrés Manuel López Obrador die Flugrouten umgestalten, um den Betrieb eines zweiten Flughafens zu ermöglichen. Dieser soll den internationalen Flughafen Benito Juárez, den mit der Abfertigung von 36 Millionen Passagieren jährlich verkehrsreichsten Flughafen des Landes, entlasten.
López-Obrador hatte bei seinem Amtsantritt Pläne der Vorgängerregierung verworfen, im Vorort Texcoco einen zweiten Flughafen zu bauen. Stattdessen ließ er eine Militärbasis in einen Flughafen umwandeln, der inzwischen in begrenztem Umfang in Betrieb ist. Bei Luftfahrtexperten war die Idee, zwei Flughäfen in einer in 2.200 Metern über Meereshöhe und von Bergen umgebenen Stadt zu betreiben, auf Kritik gestoßen.
Erst am Donnerstag hatte die Internationale Föderation der nationalen Pilotenverbände (IFALPA) auf Probleme für die Besatzungen hingewiesen, wenn die Flugrouten über Mexiko-Stadt zwei voll betriebsfähige Flughäfen berücksichtigen sollen. Die USA hatten bereits vor einem Jahr die Sicherheit des Luftverkehrs von Mexiko-Stadt herabgestuft. Sie bemängelten, dass es an einer angemessenen Überwachung fehle.