Wirtschaft

Fleisch, Milch, Energie – darum bleibt Inflation hoch

Was schon die Schnellschätzung der Statistik Austria vermuten ließ, ist nun Gewissheit. Auch im März liegt die Inflation bei über neun Prozent. 

Michael Rauhofer-Redl
Der Einkauf im Supermarkt wird zunehmend teurer.
Der Einkauf im Supermarkt wird zunehmend teurer.
Getty Images

"Nach 10,9 % im Februar ist die Inflationsrate im März 2023 auf 9,2 % und damit deutlich unter die 10- Prozent-Marke gefallen. Das liegt vor allem an dem starken Anstieg der Teuerung vor einem Jahr: Im März 2022, nach Beginn des Krieges in der Ukraine, hatten sich Treibstoffe und Heizöl massiv verteuert – im Vergleich dazu gingen die Treibstoff- und Heizölpreise nun kräftig zurück. Lebensmittel haben sich im März 2023 weniger stark verteuert als im Februar, in der Gastronomie blieben die Preissteigerungen hingegen nahezu unverändert hoch", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Mittwoch in einer Aussendung.

Besonders dramatisch fällt der Anstieg der Preise fürs Wohnen, Wasser und Energie aus (+14,1 Prozent). Die Teuerungen fielen allerdings etwas weniger kräftig als im Februar aus (+16,6 %), wozu niedrigere Kosten für Haushaltsenergie beitrugen. Diese Reduktionen resultieren vor allem aus Basiseffekten insbesondere bei Heizöl, Gas und Strom.

Maßnahmen greifen 

Die Entwicklung der Heizölpreise ragte dabei besonders heraus (März: −19,0 %). Strom, bei dem auch die Strompreisbremse, der NÖ-Rabatt sowie der Netzkostenzuschuss für GIS-befreite Haushalte insgesamt stark dämpfend wirkte, erwies sich als nahezu preisstabil (März: +0,3 %). Die Gaspreise stiegen etwas weniger kräftig (März: +61,5 %) als noch im Februar (+63,5 %). Bei festen Brennstoffen schwächte sich der Preisauftrieb deutlicher ab. Die Fernwärmepreise hingegen verharrten auf hohem Niveau. Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich um 16,7 % im Vergleich zum Vorjahres-März. Hauptverantwortlich dafür waren die Materialkosten. Mieten stiegen um 6,6 %.

Im Vergleich zum März 2022 muss man in der Hotellerie und Gastronomie deutlich tiefer in die Tasche greifen (+13,2 %). Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verzeichneten durchschnittliche Teuerungen von 14,5 %. Für Fleisch mussten Verbraucher 14,7 % mehr Geld berappen, bei Milch, Käse und Eier lag dieser Wert gar bei 20.8 %. Für Verkehr wurden die Preise durchschnittlich um 4,1 % angehoben.

Gegenüber dem Februar diesen Jahres stieg die Inflation "nur" um 0,5 Prozentpunkte an. Als Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat Februar 2023 erwiesen sich Bekleidungsartikel. Hauptverantwortlich dafür war der Wechsel auf die aktuellen Frühjahrs- und Sommerkollektionen, die nahezu alle Winterschlussverkaufswaren ersetzten. Als Hauptpreisdämpfer im Vergleich zum Vormonat zeigte sich die Haushaltsenergie.

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