Geisterstadt Altadena

Flammen-Inferno in den USA – nun Sorge vor Plünderern

Altadena im Norden von Los Angeles ist eine Geisterstadt. Nur wenige Bewohnende sind geblieben. Die anderen fürchten sich vor neuen Bränden.

20 Minuten
Flammen-Inferno in den USA – nun Sorge vor Plünderern
Ausgebrannte Autos und Ruinen prägen das Bild von Altadena, das nach einem verheerenden Brand zur Sperrzone geworden ist.
20min/Mikko Stamm

Ausgebrannte Autos stehen am Straßenrand vor Hausruinen, bei denen höchstens die Außenmauern überlebt haben. Alles andere wurde vom Feuer verschluckt. Altadena ist farblos und menschenleer. Der ganze Stadtteil von Los Angeles ist eine Sperrzone.

"Es ist, als ob sie hier einen Katastrophenfilm drehen würden. Vor ein paar Tagen haben in den Straßen noch Kinder gespielt und jetzt auf einmal hat sich der Ort in eine Geisterstadt verwandelt", sagt Cynthia (54), die seit 16 Jahren in dem Gebiet im Norden von Los Angeles wohnt und sich in die evakuierte Zone geschlichen hat, um Kleider zu holen. Bisher hatte sie Glück, denn ihr Haus steht noch. "Aber es gibt weder Wasser noch Strom und alles riecht nach Rauch und Asche."

In der Nacht wird es gefährlich

Trotzdem hängt an ihrem Tor ein großes Vorhängeschloss. "Ich habe Angst vor Plünderern. Bisher haben wir keine Kameras, um das Geschehen zu beobachten", sagt Cynthia. Diese Angst ist nicht unbegründet, wenn man mit der örtlichen Polizei spricht. In der Nacht könne es hier gefährlich werden, Gangs würden dann durch die einsamen Straßen ziehen.

Die öffentliche Sicherheit stünde für die Polizei im Zentrum, sagt auch der Captain der Altadena Sheriff Station, Jabari Williams. "Wir versuchen, Häuser, die nicht zerstört wurden, vor Plünderern und Dieben zu schützen." Seit dem Brand seien in Altadena bereits über 20 Personen in dem Zusammenhang festgenommen worden und täglich kämen weitere dazu. "Wir können unsere Arbeit relativ gut weiterführen. Wir hatten Glück, dass die Sheriff Station nicht niedergebrannt ist."

"Ich gebe alles, um diese tolle Stadt sicher zu halten"

Abgesehen davon und von der weiterhin herrschenden Gefahr von Bränden sei ein Zurückbleiben auch sonst prekär, denn es gibt weder Strom noch Möglichkeiten, sich in Altadena mit Lebensmitteln einzudecken. Auch deshalb seien alle über 40.000 Menschen aufgefordert worden, den Ort zu verlassen. Wer nicht gehen wollte, habe eine Verzichtserklärung unterschreiben müssen, weil sie allenfalls nicht gerettet werden können. "Ich hoffe, die zurückgebliebenen Leute haben wenigstens einen Vorrat zu Hause", sagt Williams.

Trotz seiner langen Erfahrung ist die jetzige Situation für den Captain ungewohnt: "Ich bin seit 25 Jahren im Sheriff's Department und habe noch nie so etwas gesehen." In dieser neuen Situation lerne auch er täglich dazu. "Ich gebe alles, was ich kann, um diese tolle Stadt namens Los Angeles sicher zu halten."

Cynthia dagegen fühle sich machtlos, wenn sie sich die zerstörten Häuser ihrer Nachbarn anschaue. Deshalb bleibe ihr nicht viel mehr als zu beten – und jeden Penny zu sparen, damit sie ihr Haus reparieren kann, wenn alles vorbei ist.

Die Bilder des Tages

1/52
Gehe zur Galerie
    <strong>13.01.2025: Kanzler Kickl spaltet Land, aber 45 Prozent schon dafür.</strong> Nach dem Scheitern der Ampel-Verhandlungen steht das Land vor einer blau-schwarzen Regierung. <a data-li-document-ref="120082989" href="https://www.heute.at/s/blau-schwarz-die-mehrheit-ist-noch-skeptisch-120082989">Die Meinung der Österreicher dazu ist gespalten &gt;&gt;&gt;</a>
    13.01.2025: Kanzler Kickl spaltet Land, aber 45 Prozent schon dafür. Nach dem Scheitern der Ampel-Verhandlungen steht das Land vor einer blau-schwarzen Regierung. Die Meinung der Österreicher dazu ist gespalten >>>
    apa/picturedesk ("Heute"-Montage)

    Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Nachrichten" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

    Auf den Punkt gebracht

    • Altadena im Norden von Los Angeles ist nach verheerenden Bränden zu einer Geisterstadt geworden, in der nur wenige Bewohner geblieben sind und die meisten Häuser in Ruinen stehen.
    • Die Polizei kämpft gegen Plünderer, während die verbliebenen Einwohner wie Cynthia, die sich in die evakuierte Zone geschlichen hat, um Kleidung zu holen, mit Angst und Unsicherheit leben.
    20 Minuten
    Akt.