Date mit 13-Jähriger – Österreicher (36) muss in Haft

In der ostenglischen Stadt Norwich wurde einem in Deutschland lebenden Österreicher der Prozess gemacht. Laut der britischen Zeitung "The Telegraph" soll es sich bei dem 36 Jahre alten Mann um Michael S. handeln. Er musste sich unter anderem wegen "Cyber-Grooming" verantworten. "Grooming" nennt man es, wenn Pädophile gezielt Kinder kontaktieren und sich deren Vertrauen mit der Absicht des Missbrauchs erschleichen.

Opfer über Handyspiel kontaktiert

Laut einem Bericht der "Krone" soll Michael S. das über das bei Kindern beliebte Spiel "Roblox" gemacht haben. In dem Spiel müssen Welten erschaffen werden, die an Lego erinnern. Häufig nehmen allerdings Pädophile über die Chat-Funktion Kontakt mit den zumeist minderjährigen Spielern auf.

So dürfte sich Michael S. als 21-Jähriger ausgegeben haben, als das Opfer erst zwölf Jahre alt war. Die Chats, die der Beschuldigte mit dem Mädchen führte, dürften sexuelle Inhalte, samt für Michael S. angefertigte Fotos und Video, enthalten haben.

Wollte Opfer Pass für Ausreise besorgen

Das Mädchen gab am 16. Juni des letzten Jahres bei seiner Mutter vor, mit dem Hund in einem Park in Hethersett nahe Norwich spazieren zu gehen. Als die mittlerweile 13-Jährige nicht zurückkam, machte sich ihre Mutter auf die Suche. Die Frau fand ihre Tochter gemeinsam mit dem 36-jährigen Österreicher, der daraufhin prompt mit einem Bus floh. Das Mädchen schwieg zunächst eisern.

Kurz darauf fand die Mutter allerdings ein geheimes Handy, welches S. ihr zur Kommunikation gegeben hätte. Auf dem Handy fand die Mutter Anweisungen, das Telefon zu verstecken, Daten, damit S. dem Mädchen einen Pass zur Ausreise besorgen konnte, sowie ein Kussfoto der beiden.

Am Flughafen verhaftet

Der 36-Jährige wurde am 23. Juni am Flughafen London-Heathrow verhaftet, als er Richtung München flüchten wollte. Der Polizei zufolge befanden sich auf seinem Handy mehr als 800 Fotos und Videos von Kindern mit sexuellen Inhalten – auch von der 13-Jährigen, die er zuvor im Park in Hethersett getroffen hatte. Das Gericht sprach von einem "extrem ernsten Fall".

Achteinhalb Jahre Haft

Laut "The Telegraph" wurde Michael S. zu achteinhalb Jahren, davon viereinhalb Jahren im Gefängnis und der Rest auf Bewährung verurteilt. Auch ins Register der Sexualstraftäter wurde der Österreicher aufgenommen. Der "Krone" zufolge bestätigte das Außenministerium, dass die Botschaft in London seit der Verhaftung in Kontakt mit S. stehe, auch in Form von Haftbesuchen.