Fix! Der ÖFB sagt Nein zu Polsters Team-Toren

Toni Polster will Gerechtigkeit! Österreichs Rekord-Torjäger hält bei 44 Treffern im Team-Dress. Doch eigentlich sollten es 47 sein. Ein Tor beim 6:0 gegen Liechtenstein im Juni 1984 und zwei Tore beim 3:1 gegen Tunesien im Februar 1987 zählen nicht, weil der ÖFB sie nicht als offizielle Länderspiele anerkennt. "Das ist nicht zu verstehen", sagt Polster im "Heute"-Gespräch. "Es war alles regulär, mit Hymnen, internationalen Schiedsrichtern."

"Heute" fragte bei Manager-Urgestein Heinz Palme nach, damals für das Nationalteam zuständig: "Zu dieser Zeit gab es zwischen ÖFB und Liga eine Vereinbarung über eine fixe Anzahl an Länderspielen pro Jahr. Diese zwei Partien fanden außerhalb dieses Rahmens statt, während Trainingslagern. Die Liga stimmte zu. Es waren normale Länderspiele mit entsprechender Vorlaufzeit in der Organisation, galten aber als inoffiziell." Kann man sie nachträglich offiziell machen? "Nichts ist unmöglich", sagt er. "Der Ball dafür liegt beim ÖFB."

Der nimmt den Doppelpass mit Polster aber nicht auf, sagt auf "Heute"-Nachfrage: "Bei allem Verständnis für das Anliegen ist eine rückwirkende Anerkennung leider nicht möglich. Weder der ÖFB noch der tunesische Verband können zusichern, dass alle Kriterien und Bedingungen für ein offizielles Länderspiel eingehalten wurden. Als Beispiel sei hier etwa der Rücktausch von bereits ausgewechselten Spielern genannt. Auch Liechtenstein nahm das Spiel bereits aus der offiziellen Wertung. Zum damaligen Zeitpunkt hat der ÖFB in bester Kenntnis aller Vereinbarungen, Umstände und Regelungen entschieden, dass es sich um keine offiziellen Länderspiele handelt."

Für Polster unverständlich. "Ein Witz! Mir geht es nicht um Rekorde, nur um Gerechtigkeit." Seine Bestmarke freilich wird so oder so noch länger halten. Verfolger Hans Krankl hat 34 Teamtore, Marko Arnautovic 33.

Autor: Klaus Pfeiffer