Kein Treffen
FIS-Korb für den ÖSV im Streit um Weltcup-Kalender
Der Frust beim ÖSV ist groß. Generalsekretär Christian Scherer wollte sich mit FIS-Verantwortlichen treffen, die Anfrage blieb jedoch unbeantwortet.
Der große Streitpunkt im Ski-Zirkus ist einmal mehr der Weltcup-Kalender für die kommende Saison. Denn auch kurz vor dem Start des Saisonfinals in Saalbach am Samstag stehen die Termine der kommenden Ski-Saison noch nicht fest. Die Streitpunkte sind dabei die Abfahrtsrennen in Zermatt, die in zwei Jahren noch kein einziges Mal stattgefunden haben, wieder aus dem Kalender fliegen könnten, und die ebenso heftig diskutierte zweite US-Tour der Techniker Ende Februar und Anfang März. Zuletzt wurde in Palisades Tahoe und Aspen gefahren. Außerdem steht der Plan eines Weltcupfinals in den USA im Raum.
Dass nun bereits zum dritten Mal in Folge der Weltcupkalender auf sich warten lässt, stößt vor allem dem ÖSV sauer auf. Der Weltcup-Auftakt in Sölden, der von seinem Termin Ende Oktober nach hinten wandern könnte, der Slalom von Gurgl oder sogar das Kitzbühel-Wochenende befinden sich in der Warteschleife. "Es ist noch nichts fixiert", bestätigte ÖSV-Generalsekretär Scherer am Rande des Weltcupfinals in Saalbach der "Tiroler Tageszeitung". Der Frust im Weltcup-Zirkus ist jedenfalls groß. Die Veranstalter, aber auch die Ski-Verbände, vermissen Planungssicherheit, forderten deshalb eine frühere Bestätigung des Kalenders für die kommende Saison. Doch dazu kam es wieder nicht.
Der Ski-Weltcup der Herren auf einen Blick
ÖSV wollte Treffen – keine FIS-Antwort
Zwischen dem ÖSV, oder Ski-Austria, wie sich der heimische Verband nun nennt, und der FIS scheinen die Fronten verhärtet zu sein. Dem Bericht zufolge strebte der heimische Verband ein Treffen mit der FIS in Saalbach an. Eine ÖSV-Anfrage ist bisher jedoch unbeantwortet geblieben. "Wir haben gehofft, dass die FIS ihren Beteuerungen nachkommt und auch dabei bleibt, dass es nicht mehr vorkommt. Das haben wir jetzt zwei Jahre gehört", ärgerte sich der ÖSV-Generalsekretär über das neuerliche Kalender-Chaos bei den Alpinen. "Im ersten Jahr hat es nicht funktioniert, letztes Jahr auch nicht. Heuer ist es wieder gleich. Das ist sehr bedauerlich für Veranstalter und Verbände und Athleten. Es sollte die FIS zum Nachdenken anregen", meinte Scherer weiter.
Der Ski-Weltcup der Damen auf einen Blick
Der ÖSV sieht nun FIS-Präsident Johan Eliasch in der Verantwortung. "Es ist Unverständnis da, weil es für das Produkt schädlich ist", richtete Scherer dem schwedisch-britischen Geschäftsmann aus. Gleichzeitig hofft man beim ÖSV auf einen spontanen Gesprächstermin mit dem FIS-Boss.
Über allem schwebt die Drohung einer Abspaltung. Die großen Verbände (Österreich, Schweiz, Deutschland) sind mit Eliaschs Führung höchstunzufrieden, die Spaltung steht im Raum. Es gibt ja bereits den europäischen Ski- und Snowboard-Verband FESA. Sollte die Lage weiter eskalieren, könnten die wichtigsten Verbände und Veranstalter aus der FIS aussteigen und einen Konkurrenz-Weltcup aufziehen.