Politik
Finanzminister zahlt eigenem Kabinett 200.000-€-Boni
In Zeiten der Teuerung haben Mitarbeiter von Finanzminister Brunner und Staatssekretär Tursky (beide VP) satte Prämien erhalten. Die SPÖ ist empört.
In den kommenden Tagen soll das Budget für das nächste Jahr präsentiert werden. Wie nun jedoch publik wurde, haben Mitarbeiter im Finanzministerium durchaus sehr hohe Prämien erhalten. Bis zu 200.000 Euro sind im Spiel gewesen. Die SPÖ zeigt sich über die Prämien im Brunner-Ministerium empört.
205.000 Euro als Bonus
Wie aus einer Antwort Brunners auf eine parlamentarische Anfrage hervorgeht, haben seine 22 Kabinettsmitarbeiter nur im Mai insgesamt 150.000 Euro an Boni erhalten. Florian Tursky, Brunners Staatssekretär, hat 55.000 Euro an die acht Mitarbeiter ausgeschüttet – pro Person sind das stolze 6.800 Euro brutto Prämie.
Auf Nachfrage der "Krone" wollte das Finanzministerium die Angelegenheit nicht kommentieren. Jedes Jahr würden jegliche Arten von Sonderzahlungen an Mitarbeiter fließen. Das stimmt: Erst im Februar berichtete "Heute" über fragwürdig hohe Belohnungen für Mitarbeiter im Brunner-Ministerium. Brisant: Der Staat muss ein Finanzierungsloch von mehr als 20 Milliarden Euro stopfen – das schrieb die "Krone", die sich auf vorliegende Budgetunterlagen bezog.
"Schlechteste Inflationsbekämpfung"
Magnus Brunner erntet massive Kritik aus der SPÖ. Klubchef Philip Kucher wirft dem Finanzminister vor, "die schlechteste Inflationsrate in ganz Westeuropa" zu verantworten. Besonders ärgere ihn, dass sich Brunner bereits mehrfach gegen "zu hohe" Lohnabschlüsse aussprach: "Sein Versagen sollen – wenn es nach ihm geht – die Arbeitnehmer mit Lohnkürzungen ausbaden", tobt Kucher. "Während Brunner für alle Leute, die Arbeiten gehen, Lohnkürzungen will, sprudelt es in seinem eigenen Politapparat 200.000 Euro an Belohnungen. Belohnungen für die schlechteste Inflationsbekämpfung in Westeuropa?“, fragt der SP-Klubchef ironisch.