Fussball
FIFA über Transfer-Wahnsinn: 3 Milliarden für Berater
Ein FIFA-Bericht zeigt die Entwicklung des internationalen Transfermarkts der letzten Jahre. Eine Übersicht der unglaublichen und kuriosen Zahlen.
Die verrückten Zahlen
133.225 Spieler haben im Zeitraum zwischen 2011 und 2020 ihren Klub verlassen und sind in ein anderes Land gewechselt. Insgesamt waren 8.264 Vereine an Wechseln beteiligt und haben dabei 41 Milliarden Euro umgesetzt.
Engländer hauen Kohle raus
Auf dem größten Fuß lebte in den vergangenen zehn Jahren Manchester City. Wie viel Geld der englische Meister allerdings konkret ausgegeben hat, lässt der FIFA-Bericht offen. 130 Spieler hat der Scheich-Klub in diesem Zeitraum aus dem Ausland verpflichtet, für rund 60 Prozent davon griff man in die Vereinskasse. Hinter Manchester City folgen Chelsea und der FC Barcelona.
Unter den Top 30 befinden sich zudem gleich zwölf Klubs aus England. Insgesamt haben englische Vereine in den letzten zehn Jahren 10,5 Milliarden Euro in internationale Transfers investiert. Die meisten Transfers in den Top 30 hat Benfica Lissabon getätigt – der portugiesische Klub kaufte insgesamt 167 Spieler zwischen 2011 und 2020.
Transfersummen gehen zurück
Etwas überraschen mag der Blick auf die Entwicklung der Transfervolumen. In allen größeren europäischen Ligen wurde 2020 weniger Geld ausgeben als noch im Jahr zuvor. In Spanien hat sich dieser Wert im vergangenen Jahr sogar mehr als halbiert. Die weltweite Corona-Pandemie dürfte auch Einfluss auf den Rückgang gehabt haben.
Ausgaben für Spielerberater explodieren
Zwischen 2011 und 2016 hat sich der Anteil der an Transfers beteiligten Spielerberater fast verdoppelt. Bei fast jedem zehnten internationalen Transfer hat heute ein Berater seine Finger im Spiel. Noch viel deutlicher wird deren Einfluss beim Blick auf die Finanzen: 2011 strichen Spieleragenten weltweit Beteiligungen in Höhe von rund 96 Millionen Euro ein. 2019 waren es mit 543 Millionen über fünf Mal so viel! Über die vergangenen zehn Jahre flossen so insgesamt 3 Milliarden Euro in die Geldbörsen von Spielerberatern. Die FIFA schreibt in ihrem Bericht von einer "dramatischen Zunahme".
In Portugal klingeln die Kassen
Die Portugiesen von Benfica Lissabon haben in den letzten zehn Jahren nicht nur die meisten Spieler verpflichtet (167), sondern auch die meisten Spieler wieder abgegeben. Für knapp die Hälfte der 311 abgegebenen Spieler gab es Geld. In der Rangliste der meisten Transfereinnahmen folgen auf Platz zwei und drei Stadtrivale Sporting Lissabon und der FC Barcelona.
Asiaten schreiben rote Zahlen
Rund zwei Drittel der weltweiten Vereine weisen über die letzten zehn Jahre eine positive Transferbilanz auf. Am besten wirtschafteten Klubs aus Südamerika, wo 90 Prozent schwarze Zahlen schrieben. Am anderen Ende der Liste stehen Vereine aus dem asiatischen Fußballverband. Nur knapp 35 Prozent nahmen durch Transfers mindestens so viel Geld ein, wie für neue Spieler wieder ausgegeben wurde.
Ablösesumme? Nicht in Singapur!
Der größte Sparfuchs-Verein heisst Albirex Niigata. 160 Spieler hat der Klub aus Singapur in den letzten zehn Jahren unter Vertrag genommen – ohne einen Euro für Transferkosten auszugeben. Auch auf Zypern hält man offenbar nicht viel von Ablösesummen: Zypriotische Klubs haben im selben Zeitraum insgesamt 975 vertragslose Spieler verpflichtet.
Beliebte Brasilianer
Für keine Nationalität wird so viel Geld ausgegeben wie für Brasilien. Für rund 6 Milliarden Euro haben Klubs aus der ganzen Welt in den letzten zehn Jahren brasilianische Spieler verpflichtet. Dahinter folgen Frankreich (3,8 Milliarden) und Spanien (3,1 Milliarden). Gemeinsam mit Argentinien und Portugal machten diese fünf Nationalitäten 44 Prozent des weltweiten Transfervolumens aus.