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Fieser Trick: Tesla bremst deutsche Autobauer aus
Ärger in Deutschland: Tesla kaufte einen Zulieferer im Elektro-Bereich, der plötzlich seine alten Kunden BMW, VW und Daimler nicht mehr beliefert.
Die Kompetenz des jungen Elektro-Autoherstellers Tesla ist ein Wettbewerbsvorteil, den die Amerikaner mit Zähnen und Klauen verteidigen. Der Zukauf des deutschen Maschinenbauers Grohmann Engineering hat nämlich nicht nur finanzielle Vorteile für Tesla – er bootet damit auch die Konkurrenz aus.
Jahrelang arbeitete Grohmann für BMW, Volkswagen und Daimler (Mercedes) – doch seit der Übernahme durch Tesla werden diese Kunden nicht mehr beliefert, berichtet die "Wirtschaftswoche". Informiert wurden die Autobauer jedoch nicht darüber.
"Die Arbeitsbelastung durch neue Tesla-Projekte war so groß", erklärt Grohmann-Betriebsratschef Uwe Herzig, "dass seit einigen Wochen nur noch an Tesla-Projekten gearbeitet wird." Konkret werden Maschinen für die Batterie- und Elektronikfertigung hergestellt, in erster Linie für das neue Model 3.
Tesla bestätigte der "Wirtschaftswoche", dass "die meiste externe Arbeit eingestellt wird" und deshalb "ein schneller und reibungsloser Übergang derzeitiger Kunden zu anderen Zulieferern geplant ist".
Doch dieser Übergang scheint alles andere als reibungslos zu sein – denn laut BMW und VW wurde man nicht über eine vorzeitige Kündigung der Verträge informiert. Beide Unternehmen erklärten, sie würden auf eine Einhaltung der vertraglichen Verpflichtungen bestehen. Über kurz oder lang wird man sich aber einen neuen Zulieferer suchen müssen.
(jm)