Niederösterreich
Feuerwehr & Co. fallen bei Energiezuschuss durch Rost
Ein Energiekosten-Zuschuss für Sportvereine wurde kürzlich ausgearbeitet. Rettungsorganisationen auf Ehrenamts-Basis fallen bisher durch den Rost.
Etwas verstimmt zeigte sich jetzt Niederösterreichs Landesfeuerwehr-Kommandant Dietmar Fahrafellner. Grund dafür ist der erst kürzlich von den Sportlandesräten gemeinsam mit Sportminister Werner Kogler ausgearbeitete Energiekosten-Zuschuss für Sportvereine.
"Empörung sehr hoch"
Wer ebenfalls massiv von den Teuerungen betroffen ist, für den es aber noch keine Energie-Finanzspritze gibt, sind beispielsweise die Feuerwehren.
"Dass Sportvereinen ein Energiekostenausgleich zur Abfederung der hohen Gas- und Strompreise zuerkannt wird, ist zu begrüßen. Was aber nicht einzusehen ist, dass man in diesem Zusammenhang die freiwilligen Feuerwehren völlig ignoriert hat. Die Regierung muss Prioritäten setzen und sich bewusst werden, dass die fast 100.000 Feuerwehrmitglieder in NÖ jährlich zu mehr als 70.000 Einsätzen ausrücken und dabei mehr als 3.000 Menschenleben retten. Wir erfüllen zudem einen gesetzlichen Auftrag und dann vergisst man beim Energiekostenausgleich auf die Feuerwehr – das ist enttäuschend und ärgerlich. Die Empörung in unseren Reihen ist verständlicherweise sehr hoch“, zeigt sich Fahrafellner enttäuscht.
Unterstützung für die Forderung eines Energiekosten-Ausgleichs für die von ehrenamtlichen Florianis betriebenen Feuerwehren bekommt er von Johanna Mikl-Leitners Stellvertreter, Stephan Pernkopf, der in NÖ als Landesrat unter anderem für die Feuerwehr-Agenden zuständig ist.
"Unsere Feuerwehren sind das ganze Jahr, an jedem Tag und zu jeder Stunde, für die Sicherheit von uns allen da. Die Kameradinnen und Kameraden haben umgekehrt auch die Sicherheit verdient, dass die aktuell hohen Energiekosten abgefedert und ausgeglichen werden. Ich fordere vom Bund daher auch rasch einen Energiekostenausgleich für die freiwilligen Feuerwehren. Das ist im Sinne der fast 100.000 Feuerwehrmitglieder in Niederösterreich, muss aber auch im Sinne der gesamten Gesellschaft sein", so der ÖVP-Politiker.
Er habe diesbezüglich auch schon in Kontakt mit der Bundesspitze aufgenommen, heißt es in einer Aussendung.
"Alle ehrenamtlichen Organisationen"
Die SPÖ NÖ ist der Meinung, ein Zuschuss nur für Feuerwehren sei zu kurz gegriffen, es sollten alle Rettungsorganisationen bedacht werden. "Hier wird gleich das zweite Mal auf die Rettungsorganisation vergessen – zuerst von ihrer eigenen Bundesregierung, dann vonseiten der Landesregierung", so Landesmanager Wolfgang Kocevar. Er kritisiert den Bund stark: "Wer seine Hausübungen gemacht hat, hätte von Vorneherein gleich alle ehrenamtlichen Organisation berücksichtigt und müsste jetzt nicht dringend nachbessern – zu wenig, zu spät, zu zögerlich."