Brand in Schwechat
Feuerinferno – riesige Rauchsäule über Wien
In der Nacht auf Sonntag brach in einer ehemaligen Brotfabrik in Schwechat ein Großbrand aus. Zahlreiche Feuerwehrmänner sind im Einsatz.
Um kurz nach 2 Uhr morgens am Sonntag brach in den ehemaligen Hammerbrotwerken in Schwechat bei Wien ein Feuer aus. Das alte Gebäude stand binnen kürzester Zeit in Vollbrand – mehrere Freiwillige Feuerwehren und die Wiener Berufsfeuerwehr kämpfen seitdem gegen die Flammen.
In den frühen Morgenstunden konnte eine erste Entwarnung gegebene werden: Die Einsatzkräfte brachten das Feuer unter Kontrolle. Der Einsatz läuft dennoch weiter.
Was den Einsatzkräften die Löscharbeiter erschwerte, ist die mangelhafte Wasserversorgung vor Ort, berichtet Einsatzleiter Maximilian Puhane gegenüber "orf.at". Deshalb mussten man zunächst eine Wasserleitung zum Schwechatfluss legen, um hier entsprechend gegen die Flammen ankämpfen zu können. In dieser Phase unterstützte auch die Berufsfeuerwehr Wien die ersten Löscharbeiten.
Brand in geschütztem Gebäude: Es war Brandstiftung
Am Vormittag schafften es die Florianis das Feuer komplett abzulöschen. Allerdings sind die Ermittlungen in der Hammerbrotfabrik immer noch abgeschlossen: Die Ursache ist bislang noch völlig unklar. Das Landeskriminalamt übernimmt nun alle weiteren Untersuchungen. Da die alte Fabrik leer steht, wurde bei dem Großbrand niemand verletzt.
Geschichtsträchtiges Bauwerk
Aufgrund der Teuerungen Anfang des 20. Jahrhunderts musste Menschen aus unteren Einkommensschichten bis zu 65 Prozent ihres Lohns für Ernährung ausgeben. Die Brotfabrik war also nicht nur die logische Konsequenz, sondern auch immens wichtig in der damaligen Zeit. Sie wurde entgegen erster Planungen nicht in Favoriten, sondern 1908 in Schwechat erbaut, um günstiges Gebäck herzustellen.
Mit der Planung des großen Gebäudes wurden die Architektenbrüder Huber und Franz Gessner betraut. Bis 1969 galt sie als Vorzeigebetrieb der Sozialdemokraten. Die Mauern überlebten zwei Weltkriege und stehen heute unter Denkmalschutz.
In der jüngsten Vergangenheit sollten dort Wohnbauprojekte entstehen – Immobilienentwickler Soravia setzte diese seit 2018 allerdings nie um. Das geschichtsträchtige Gebäude wurde 2021 vermehrt Opfer von Vandalismus und Brandstiftungen.