Welt
Feuerhölle in Griechenland: "Wurden im Stich gelassen"
Menschen auf Euböa verteidigen ihr Hab und Gut gegen die Flammen. Dabei gibt es aber ein großes Problem: "Wir haben kein Wasser!"
Im Küstenort Pefki auf der griechischen Insel Euböa konnten Feuerwehr, Militär und Bürger den Flammen am Sonntag kaum etwas entgegensetzen, wie Fernsehbilder zeigten.
"Wir haben kein Wasser", riefen die Menschen und schleppten noch die letzten Tropfen aus Brunnen in Schubkarren und Kübeln herbei, während die Löschzüge tanken fahren mussten. Helfer trugen ältere Menschen zur Küste, wo sie Boote in Sicherheit brachten. Auch Katzen und Hunde wurden am Ufer zusammengetrieben.
In einem gewaltigen Kraftakt schafften es die Anwohner in der Nacht zum Montag gemeinsam mit Feuerwehrleuten und Freiwilligen dann doch! Mehrere Dörfer wurden vor den Bränden bewahrt.
Zwar seien am Rande von Ortschaften wie Artemisio, Gouves und Pefki Häuser niedergebrannt, die Ortskerne seien bisher jedoch intakt, berichtete die Zeitung "Kathimerini". Weiterhin seien aber viele Ortschaften von Flammen umzingelt.
Die Anwohner fühlen sich im Kampf gegen die Feuer im Stich gelassen:
Keine Löschflugzeuge
Obwohl die Feuerwand sich schon am Sonntagnachmittag auf die Dörfer zubewegt hatte, gab es nach Angaben der Bewohner in manchen Gegenden kaum oder keine Unterstützung aus der Luft. Der griechische Zivilschutzchef Nikos Chardalias begründete das am Abend mit den schlechten Bedingungen – die extrem starke Rauchentwicklung habe die Sicht derart eingeschränkt, dass manche Einsätze unmöglich gewesen seien.
Am Montagmorgen zeigten Satellitenbilder im Norden der Insel etwas weniger Brandherde als noch am Sonntag – mutmaßlich, weil der meiste Wald mittlerweile verbrannt ist und die Flammen kein Futter mehr finden, wie der Fernsehsender Skai berichtete. Zum Ausmaß der Schäden gibt es bisher unterschiedliche Angaben, Übereinstimmung herrscht einzig darin, dass sie gewaltig sind. Mehrere griechische Medien nannten eine Fläche von 50.000 Hektar.
Hilfe aus Österreich
Die griechische Regierung hatte den Europäischen Zivilschutz-Mechanismus in Gang gesetzt und um Unterstützung aus der Staatengemeinschaft im Kampf gegen die Flammen angefordert. Auch Österreich reagierte, Dutzende Feuerwehrleute wurden mobilisiert und samt Ausrüstung an die Ägäis geflogen. Mehr dazu hier >