Festnahme in Ungarn! Kellervater erneut vor Gericht

Er ist wieder da: Der einst untergetauchte "Kellervater" von Obritz (NÖ) musste sich am Mittwoch erneut vor einem österreichischen Gericht verantworten. Vier Zeugen belasteten den 56-Jährigen, sich vor einigen Jahren von ihnen durchaus hohe Beträge einverleibt zu haben.

Tom L. soll vorgetäuscht haben, das erhaltene Geld der Bekannten in Gold und Silbermünzen anzulegen. Wegen des Verdachts des schweren Betrugs wurde ein internationaler Haftbefehl erlassen, in Südungarn klickten schließlich bei einer Verkehrskontrolle die Handschellen –wir berichteten.

Im Saal 1 des Landesgericht Krems (NÖ) beteuerte Tom L. jedoch wortgewandt seine Unschuld, behauptete in der Sache selbst der Geschädigte zu sein. Er habe seinen gierigen Bekannten Geld geborgt. Als es um schriftliche Bestätigungen der Geldflüsse ging, geriet der Niederösterreicher ein wenig ins Straucheln. Wem der Senat am Ende glaubt, ist unklar.

Fest steht: Nach seiner Festnahme soll Tom L. besonders in Ungarn unter "unzumutbaren" Haftbedingungen gelitten haben. Auch in Österreich habe er bei seinem mehrwöchigen "Aufenthalt" in einer Häf’n-Zelle keine leichte Zeit gehabt. "Nur tägliches Beten half mir, alles durchzustehen", so der streitbare Lebenskünstler vor dem Prozess zu "Heute".

Pfefferspray gegen Beamte

Der 56-Jährige war vor zwei Jahren zu unrühmlicher Bekanntheit gekommen, da er mit seinen nicht angemeldeten Kindern illegal in einem alten Preßhaus in der Kellergasse hauste. Bei einer Kontrolle des Jugendamts soll er zwei Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft mit Pfefferspray "begrüßt" haben. Im Zuge einer Razzia durch die Cobra wurde er im Februar 2022 erstmals festgenommen und schließlich zu 10 Monaten bedingter Haft verurteilt.

Neben massiven Essensvorräten waren bei ihm auch illegale Waffen gefunden worden. Eine vermutete Nähe zur rechtsextremen Prepper-Szene und zu sogenannten Staatsverweigerern hatte der Familienvater stets abgestritten. Die Unschuldsvermutung gilt. Ein Urteil (auch ein Freispruch wäre durchaus möglich) steht noch aus.