Niederösterreich

4 Wächter, neues Haus – "Kellervater" packt aus

Nachdem er als "Kellervater" und "Staatsfeind" abgetan wurde, bekam Tom Landon seine sechs Kinder zurück. Ein Gericht bestätigte die Elternschaft.

Christian Tomsits
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    Der als "Kellervater" bezeichnete Tom Landon sprach mit <em>"Heute".</em>
    Der als "Kellervater" bezeichnete Tom Landon sprach mit "Heute".
    Denise Auer

    Eine vermeintliche Pfefferspray-Attacke gegen zwei Behörden-Mitarbeiter hatte eine Razzia der Cobra zur Folge: Am 26. Jänner 2022 stürmten Beamte im niederösterreichischen Obritz die kurz zuvor erst erworbenen Preßhäuser von Tom Landon (54). In den Kellerhäusern wurden sechs unangemeldete Kinder entdeckt, der streitbare Niederösterreicher kurzzeitig festgenommen.

    Anwältin Astrid Wagner übernahm Fall

    Die zwischen 7 Monaten und 7 Jahren alten Kinder kamen in eine Klinik, wurden dort wochenlang ärztlich betreut und untersucht. Die Kindsmutter, eine 40-jährige Deutsche, durfte die ganze Zeit bei den Kleinen bleiben. Vater Tom Landon hatte ein ständiges Besuchsrecht untertags. Er bat Anwältin Astrid Wagner, ihm die Obsorge zurückzuholen.

    Am Donnerstag erklärte ein Gericht schlussendlich nach einer ausgewerteten DNA-Analyse, die seine Vaterschaft bestätigt hatte, offiziell die Elternschaft des Paares. "Wir haben die Kinder wieder zurück", war Landon im Gespräch mit "Heute" dankbar.

    Die Registrierung der Kinder wurde nach dem Beschluss nun umgehend nachgeholt. "Es war ein Fehler, sie so lange nicht zu melden", meinte Landon selbstkritisch. "Die Urkunden kommen angeblich diese Woche", erklärte er. Geburtsurkunde und Staatsbürgerschaftsnachweise wären bereits am Weg, "nur die Pässe, das dauert ein wenig länger", so der Vater.

    Kellerhäuser wurden verlassen

    Die Presshäuser, in die die Familie nicht mehr zurückkehren wird, besuchte Landon erst vor Kurzem. "Es sieht immer noch alles so aus, wie wir es am 26. Jänner zurück gelassen haben – das ist in der Tat etwas schauerlich", so Landon, der in Obritz auch in Erinnerungen schwelgte: "Unsere Babys haben dort Lieder gesungen, ihre Gebete gesprochen und ihren Unterricht bekommen." Der Verlust des dort gelebten ursprünglichen Lebens – für Landon "Eden-Romantik" – schmerzt. Im "Heute"-Interview ging der als Systemaussteiger geltende Niederösterreicher auf seinen Lebensentwurf näher ein.

    So lebt die "Kellerfamilie" jetzt gemeinsam

    Die achtköpfige Familie hält sich momentan in einem angemieteten großen Appartement in Niederösterreich bedeckt. "Wir werden immer wieder von Fotografen und selbsternannten Journalisten belauert", ärgert sich Landon. "Sie beobachten uns durch die Fenster und zertrampeln unsere Beete." Deswegen habe der 54-Jährige nun vier Wächter zum Schutz engagiert.

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