Niederösterreich

Fernwärme-Irrsinn! St. Pöltner zahlt nun 265 statt 92 €

Die Energiepreise schießen durch die Decke: Ein St. Pöltner zahlt jetzt ab Frühjahr 265 statt 92 Euro im Monat, seine Mutter 186 statt 68 Euro.

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Landhaus in Sankt Pölten (Symbol)
Landhaus in Sankt Pölten (Symbol)
Bild: heute.at

Strom, Gas, Öl, Diesel - das Leben ist langsam nicht mehr leistbar, eine Verelendung innerhalb der Bevölkerung droht, während im Osten ein Krieg tobt: Ein St. Pöltner Unternehmer berichtet: "Die neue Vorschreibung für die Fernwärme machte mich sprachlos. Bisher hatte ich 92,40 Euro im Monat zu zahlen, künftig muss ich 265 Euro im Monat blechen. Ich kann es mir zwar leisten, aber wie geht es weiter?"

Steigerungen um weit über 100 %

Härter traf es die Schwiegermutter des St. Pöltners: Sie zahlt künftig 186 statt 68 Euro im Monat. "Als Pensionistin ist das extrem hart", so der Geschäftsmann weiter. "Zumal dies erst der Anfang ist. Wenn durch die erhöhten Logistikpreise die Lebensmittelkosten dramatisch steigen, wer soll sich dann als Normalbürger das Leben noch leisten können?"

Auch andere Unternehmer und Private berichten von Steigerungen bei der Fernwärme St. Pölten von 100 bis 200 Prozent. "Ich dachte anfangs an einen Scherz", kommentiert eine Wirtin die neue Vorschreibung der Fernwärme Sankt Pölten.

Das sagt Bürgermeister

Die Stadt St. Pölten ist übrigens Miteigentümer der Fernwärme, machte einen Millionengewinn. Bürgermeister Matthias Stadler (SP) kennt die Problematik ganz genau: "Ich habe als Bürgermeister – auch als Städtebund NÖ Vorsitzender - schon lange eine echte Entlastung für dieses österreichweite Problem gefordert." Der 150 Euro-Gutschein vom Bund sei im besten Fall gut gemeint, aber zu wenig angesichts aller Steigerungen (Gas, Benzin usw.). Besonders einkommensschwachen Menschen muss hier geholfen werden, fordert das Stadtoberhaupt.

Wärmepreis

Die Wärmepreise unterliegen einer indexbasierten Preisanpassung, diese folgt einer transparenten Anpassungsautomatik mit 1.1. und 1.7. eines jeden Jahres. Die genaue Indexzusammenstellung und Berechnung ist auf dem Wärmepreisblatt angeführt. Hauptgrund für die enorme Steigerung ist der Gaspreisindex (EGIX), der um über 500 % gestiegen ist.

In den letzten Jahren gab es einen extremen Preisverfall, der durch die Fernwärme St. Pölten auch an die Kunden weitergegeben wurde! Die Energiepreise (Gas, Strom, etc.) sind durch die Fernwärme nicht beeinflussbar. Es handelt sich dabei um einen internationalen Markt, der die Preise bestimmt. Kunden werden über mögliche Zuschüsse (Heizkostenzuschuss der Stadt St. Pölten, welcher im Herbst erhöht wurden) und Energiesparmaßnahmen informiert. Die Fernwärme ist für Gespräche bei momentanen Zahlungsschwierigkeiten, wie in der Vergangenheit auch schon, jederzeit bereit.

Ein Insider hat indes keine gute Prognose: "Die Preise werden weiter steigen, auch für die Fernwärme." Das erste Werk in Österreich hat wegen der hohen Preise die Produktion bereits eingestellt - mehr dazu hier.

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