Wintersport
"Feller riskierte zu wenig, so gut ist Manuel nicht"
Manuel Feller rutschte im WM-Slalom von Rang eins auf sieben ab. Der ÖSV bleibt ohne Gold. "Heute"-Experte Marc Girardelli zieht WM-Bilanz.
Der ÖSV blieb erstmals seit 1987 ohne Goldmedaille bei einer Ski-WM. Schade! Die Chance war im Slalom groß – so wie schon im Riesentorlauf durch Marco Schwarz.
Manuel Feller hatte eine große Chance auf Gold am letzten Drücker. Er hat im Slalom-Finale aber zu wenig riskiert. Es geht nicht, wenn alle 100 Prozent fahren und du es mit 90 Prozent probierst. So gut ist Manuel nicht. Nach einem verhaltenen Start im Lauf plötzlich das Risiko zu erhöhen, das geht selten gut. Manuel wird sich jetzt Vorwürfe machen, ich hoffe nicht sein ganzes Leben lang.
Mit Henrik Kristoffersen hat für mich der beste Läufer gewonnen. Er zeigte in einem extrem schwierigen Rennen eine Top-Leistung. Von Platz 16 aus griff er an, setzte im stark drehenden Kurs alles auf eine Karte. Die richtige Gold-Taktik!
Der Grieche AJ Ginnis schrieb mit Silber ein Ski-Märchen. Auch das gehört zu einer Ski-WM. Der Muskelprotz fährt anders, er bewegt sich anders zwischen den Toren, schafft es durch schnelle Bewegungen aber auf Linie zu bleiben. Warum er schnell ist, weiß vielleicht nicht einmal sein Trainer. Wichtig: Er ist schnell.